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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64812 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1737<br />

mung der Theile zu einander, zum Ganzen des Organismus<br />

<strong>und</strong> zu seinen Zwecken in der Außenwelt, wie<br />

wir dieselbe mittelst der Erkenntniß, <strong>als</strong>o auf dem<br />

Wege der <strong>Vorstellung</strong>, auffassen <strong>und</strong> beurtheilen,<br />

auch auf dem selben Wege hineingekommen sei; daß<br />

<strong>als</strong>o, wie sie für den Intellekt existirt, sie auch durch<br />

den Intellekt zu Stande gekommen wäre. Wir freilich<br />

können etwas Regelmäßiges <strong>und</strong> Gesetzmäßiges, dergleichen<br />

z.B. jeder Krystall ist, nur zu Stande bringen<br />

unter Leitung des Gesetzes <strong>und</strong> der Regele <strong>und</strong> eben<br />

so etwas Zweckmäßiges nur unter Leitung des Zweckbegriffs:<br />

aber keineswegs sind wir berechtigt, diese<br />

unsere Beschränkung auf die Natur zu übertragen, <strong>als</strong><br />

welche selbst ein Prius alles Intellekts ist <strong>und</strong> deren<br />

Wirken von dem unserigen, wie im vorigen Kapitel<br />

gesagt wurde, sich der ganzen Art nach unterscheidet.<br />

Sie bringt das so zweckmäßig <strong>und</strong> so überlegt Scheinende<br />

zu Stande, ohne Ueberlegung <strong>und</strong> ohne Zweckbegriff,<br />

weil ohne <strong>Vorstellung</strong>, <strong>als</strong> welche ganz sek<strong>und</strong>ären<br />

Ursprungs ist. Betrachten wir zunächst das<br />

bloß Regelmäßige, noch nicht Zweckmäßige. <strong>Die</strong><br />

sechs gleichen <strong>und</strong> in gleichen Winkeln auseinandergehenden<br />

Radien einer Schneeflocke sind von keiner<br />

Erkenntniß vorgemessen; sondern es ist das einfache<br />

Streben des ursprünglichen <strong>Wille</strong>ns, welches sich für<br />

die Erkenntniß, wann sie hinzutritt, so darstellt. Wie<br />

nun hier der <strong>Wille</strong> die regelmäßige Figur zu Stande<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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