02.11.2013 Aufrufe

Die Welt als Wille und Vorstellung

Die Welt als Wille und Vorstellung

Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

64950 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1875<br />

Schrauben herausgenommen sind. Jedoch wird bloß<br />

die Vernunft, <strong>als</strong>o die reflektive Erkenntniß, von jener<br />

Suspension getroffen, nicht auch die intuitive; da<br />

sonst der <strong>Wille</strong> ohne alle Leitung, folglich der<br />

Mensch unbeweglich bliebe. Vielmehr nimmt der Rasende<br />

die Objekte wahr, da er auf sie losbricht; hat<br />

auch Bewußtseyn seines gegenwärtigen Thuns <strong>und</strong><br />

nachher Erinnerung desselben. Aber er ist ohne alle<br />

Reflexion, <strong>als</strong>o ohne alle Leitung durch Vernunft,<br />

folglich jeder Ueberlegung <strong>und</strong> Rücksicht auf das Abwesende,<br />

das Vergangene <strong>und</strong> Zukünftige ganz unfähig.<br />

Wann der Anfall vorüber ist <strong>und</strong> die Vernunft die<br />

Herrschaft wiedererlangt hat, ist ihre Funktion regelrecht,<br />

da ihre eigene Thätigkeit hier nicht verrückt<br />

<strong>und</strong> verdorben ist, sondern nur der <strong>Wille</strong> das Mittel<br />

gef<strong>und</strong>en hat, sich ihr auf eine Weile ganz zu entziehn.<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!