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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64726 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1651<br />

nächst bloß die Art <strong>und</strong> Weise dieser Funktion selbst<br />

darstellt, <strong>als</strong> welche immer nur eine sehr untergeordnete<br />

Modifikation durch das von ihr völlig unabhängig<br />

Vorhandene, welches <strong>als</strong> Reiz sie in Bewegung<br />

setzt, erhalten kann. Wie demnach Locke Alles, was<br />

mittelst der Empfindung in die Wahrnehmung<br />

kommt, den Sinnesorganen vindicirte, um es den Dingen<br />

an sich abzusprechen; so hat Kant, in gleicher<br />

Absicht <strong>und</strong> auf dem selben Wege weitergehend,<br />

Alles was die eigentliche Anschauung möglich<br />

macht, nämlich Raum, Zeit <strong>und</strong> Kausalität, <strong>als</strong> Gehirnfunktion<br />

nachgewiesen; wenn gleich er dieses<br />

physiologischen Ausdrucks sich enthalten hat, zu welchem<br />

jedoch unsere jetzige, von der entgegengesetzten,<br />

realen Seite kommende Betrachtungsweise uns<br />

nothwendig hinführt. Kant kam, auf seinem analytischen<br />

Wege, zu dem Resultat, daß was wir erkennen<br />

bloße Erscheinungen seien. Was dieser räthselhafte<br />

Ausdruck eigentlich besage, wird aus unserer objektiven<br />

<strong>und</strong> genetischen Betrachtung des Intellekts klar:<br />

es sind die Motive, für die Zwecke eines individuellen<br />

<strong>Wille</strong>ns, wie sie in dem, zu diesem Behuf von ihm<br />

hervorgebrachten Intellekt (welcher selbst, objektiv,<br />

<strong>als</strong> Gehirn erscheint) sich darstellen, <strong>und</strong> welche, so<br />

weit man ihre Verkettung verfolgen mag, aufgefaßt, in<br />

ihrem Zusammenhange die in Zeit <strong>und</strong> Raum sich objektiv<br />

ausbreitende <strong>Welt</strong> liefern, welche ich die <strong>Welt</strong><br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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