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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64699 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1624<br />

<strong>und</strong> was er ihnen leistet. Der Standpunkt dieser Betrachtungsweise<br />

ist der empirische: sie nimmt die<br />

<strong>Welt</strong> <strong>und</strong> die darin vorhandenen thierischen Wesen<br />

<strong>als</strong> schlechthin gegeben, indem sie von ihnen ausgeht.<br />

Sie ist demnach zunächst zoologisch, anatomisch,<br />

physiologisch, <strong>und</strong> wird erst durch die Verbindung<br />

mit jener erstern <strong>und</strong> von dem dadurch gewonnenen<br />

hohem Standpunkt aus philosophisch. <strong>Die</strong> bis jetzt allein<br />

gegebene Gr<strong>und</strong>lage zu ihr verdanken wir den<br />

Zootomen <strong>und</strong> Physiologen, zumeist den Französischen.<br />

Besonders ist hier Cabanis zu nennen, dessen<br />

vortreffliches Werk, Des rapports du physique au<br />

moral, auf dem physiologischen Wege, für diese Betrachtungsweise<br />

bahnbrechend gewesen ist. Gleichzeitig<br />

wirkte der berühmte Bichat, dessen Thema jedoch<br />

ein viel umfassenderes war. Selbst Gall ist hier<br />

zu nennen; wenn gleich sein Hauptzweck verfehlt<br />

wurde. Unwissenheit <strong>und</strong> Vorurtheil haben gegen<br />

diese Betrachtungsweise die Anklage des Materialismus<br />

erhoben; weil dieselbe, sich rein an die Erfahrung<br />

haltend, die immaterielle Substanz, Seele, nicht kennt.<br />

<strong>Die</strong> neuesten Fortschritte in der Physiologie des Nervensystems,<br />

durch Charles Bell, Magendie, Marshall<br />

Hall u. a., haben den Stoff dieser Betrachtungsweise<br />

ebenfalls bereichert <strong>und</strong> berichtigt. Eine Philosophie,<br />

welche, wie die Kantische, diesen Gesichtspunkt für<br />

den Intellekt gänzlich ignorirt, ist einseitig <strong>und</strong> eben<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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