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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64509 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1434<br />

beruhend auf Naturkräften, zu welchen auch die Lebenskraft<br />

gehört. Allerdings muß der ganze gegenwärtige<br />

Zustand aller Dinge auf der <strong>Welt</strong>, oder in der<br />

Natur, nothwendig aus rein physischen Ursachen erklärbar<br />

seyn. Allein eben so nothwendig müßte eine<br />

solche Erklärung, gesetzt man gelangte wirklich so<br />

weit, sie geben zu können, – stets mit zwei wesentlichen<br />

Unvollkommenheiten behaftet seyn (gleichsam<br />

mit zwei faulen Flecken, oder wie Achill mit der verw<strong>und</strong>baren<br />

Ferse, oder der Teufel mit dem Pferdefuß),<br />

vermöge welcher alles so Erklärte doch wieder eigentlich<br />

unerklärt bliebe. Erstlich nämlich mit dieser, daß<br />

der Anfang der Alles erklärenden Kette von Ursachen<br />

<strong>und</strong> Wirkungen, d.h. zusammenhängenden Veränderungen,<br />

schlechterdings nie zu erreichen ist, sondern,<br />

eben wie die Gränzen der <strong>Welt</strong> in Raum <strong>und</strong> Zeit, unaufhörlich<br />

<strong>und</strong> ins Unendliche zurückweicht; <strong>und</strong><br />

zweitens mit dieser, daß sämmtliche wirkende Ursachen,<br />

aus denen man Alles erklärt, stets auf einem<br />

völlig Unerklärbaren beruhen, nämlich auf den ursprünglichen<br />

Qualitäten der Dinge <strong>und</strong> den in diesen<br />

sich hervorthuenden Naturkräften, vermöge welcher<br />

jene auf bestimmte Art wirken, z.B. Schwere, Härte,<br />

Stoßkraft, Elasticität, Wärme, Elektricität, chemische<br />

Kräfte u.s.w., <strong>und</strong> welche nun in jeder gegebenen Erklärung<br />

stehn bleiben, wie eine gar nicht wegzubringende<br />

unbekannte Größe in einer sonst vollkommen<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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