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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64232 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1157<br />

ungen Raum <strong>und</strong> Zeit, die w<strong>und</strong>ervolle objektive<br />

<strong>Welt</strong> in unserm Kopfe aufbaut. Eben jene Wirkungslosigkeit<br />

der Farbenempfindungen auf den <strong>Wille</strong>n befähigt<br />

sie, wann ihre Energie durch Transparenz erhöht<br />

ist, wie beim Abendroth, gefärbten Fenstern u.<br />

dgl., uns sehr leicht in den Zustand der rein objektiven,<br />

willenlosen Anschauung zu versetzen, welche,<br />

wie ich im dritten Buche nachgewiesen habe, einen<br />

Hauptbestandtheil des ästhetischen Eindrucks ausmacht.<br />

Eben diese Gleichgültigkeit in Bezug auf den<br />

<strong>Wille</strong>n eignet die Laute, den Stoff der Bezeichnung<br />

für die endlose Mannigfaltigkeit der Begriffe der Vernunft<br />

abzugeben.<br />

Indem der äußere Sinn, d.h. die Empfänglichkeit<br />

für äußere Eindrücke <strong>als</strong> reine Data für den Verstand,<br />

sich in fünf Sinne spaltete, richteten diese sich nach<br />

den vier Elementen, d.h. den vier Aggregationszuständen,<br />

nebst dem der Imponderabilität. So ist der Sinn<br />

für das Feste (Erde) das Getast, für das Flüssige<br />

(Wasser) der Geschmack, für das Dampfförmige, d.h.<br />

Verflüchtigte (Dunst, Duft) der Geruch, für das permanent<br />

Elastische (Luft) das Gehör, für das Imponderabile<br />

(Feuer, Licht) das Gesicht. Das zweite Imponderabile,<br />

Wärme, ist eigentlich kein Gegenstand der<br />

Sinne, sondern des Gemeingefühls, wirkt daher auch<br />

stets direkt auf den <strong>Wille</strong>n, <strong>als</strong> angenehm oder unangenehm.<br />

Aus dieser Klassifikation ergiebt sich auch<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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