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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64265 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1190<br />

doch ist sie auch außerdem häufig, z.B. wenn nach<br />

der Ursache irgend einer ursprünglichen Kraft, z.B.<br />

der Schwerkraft, gefragt wird. Nennt doch Kant selbst<br />

(über den einzig möglichen Beweisgr<strong>und</strong>, Bd. 1, S.<br />

211 <strong>und</strong> 215 der Rosenkranzischen Ausgabe) die Naturkräfte<br />

»wirkende Ursachen« <strong>und</strong> sagt: »die Schwere<br />

ist eine Ursache«. Es ist jedoch unmöglich, mit seinem<br />

Denken im Klaren zu seyn, so lange darin Kraft<br />

<strong>und</strong> Ursache nicht <strong>als</strong> völlig verschieden deutlich erkannt<br />

werden. Zur Verwechselung derselben führt<br />

aber sehr leicht der Gebrauch abstrakter Begriffe,<br />

wenn die Betrachtung ihres Ursprungs bei Seite gesetzt<br />

wird. Man verläßt die auf der Form des Verstandes<br />

beruhende, stets anschauliche Erkenntniß der<br />

Ursachen <strong>und</strong> Wirkungen, um sich an das Abstraktum<br />

Ursache zu halten: bloß dadurch ist der Begriff der<br />

Kausalität, bei aller seiner Einfachheit, so sehr häufig<br />

f<strong>als</strong>ch gefaßt worden. Daher finden wir selbst beim<br />

Aristoteles (Metaph., IV, 2) die Ursachen in vier<br />

Klassen getheilt, welche gr<strong>und</strong>f<strong>als</strong>ch, ja wirklich roh<br />

aufgegriffen sind. Man vergleiche damit meine Eintheilung<br />

der Ursachen, wie ich sie in meiner Abhandlung<br />

über das Sehn <strong>und</strong> die Farben, Kap. I, zuerst<br />

aufgestellt, in § 6 unsers ersten Bandes kurz berührt,<br />

ausführlich aber in der Preisschrift »Ueber die Freiheit<br />

des <strong>Wille</strong>ns«, S. 30-33 dargelegt habe. – Von der<br />

Kette der Kausalität, welche vorwärts <strong>und</strong> rückwärts<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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