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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64337 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1262<br />

bereits oben angeführt. Wirklich ist dies Produkt des<br />

Proklos ganz besonders geeignet, deutlich zu machen,<br />

wie ganz untauglich <strong>und</strong> illusorisch dergleichen Kombinationen<br />

abstrakter Begriffe sind, indem sich daraus<br />

machen läßt, was Einer will, zumal wenn er noch<br />

dazu die Vieldeutigkeit mancher Worte benutzt, wie<br />

z.B. kreitton. Bei persönlicher Gegenwart eines solchen<br />

Begriffsarchitekten brauchte man nur naiv zu<br />

fragen, wo denn all die Dinge seien, von denen er so<br />

Vieles zu berichten hat, <strong>und</strong> woher er die Gesetze, aus<br />

denen er seine sie betreffenden Folgerungen zieht,<br />

kenne? Da würde er denn bald genöthigt seyn, auf die<br />

empirische Anschauung zu verweisen, in der ja allein<br />

die reale <strong>Welt</strong> sich darstellt, aus welcher jene Begriffe<br />

geschöpft sind. Alsdann hätte man nur noch zu fragen,<br />

warum er nicht ganz ehrlich von der gegebenen<br />

Anschauung einer solchen <strong>Welt</strong> ausgienge, wo er bei<br />

jedem Schritt seine Behauptungen durch sie belegen<br />

könnte, statt mit Begriffen zu operiren, die doch allein<br />

aus ihr abgezogen sind <strong>und</strong> daher weiter keine Gültigkeit<br />

haben können, <strong>als</strong> die, welche sie ihnen ertheilt.<br />

Aber freilich, das ist eben sein Kunststück, daß er<br />

durch solche Begriffe, in denen, vermöge der Abstraktion,<br />

<strong>als</strong> getrennt gedacht wird was unzertrennlich,<br />

<strong>und</strong> <strong>als</strong> vereint was unvereinbar ist, weit über die Anschauung,<br />

die ihnen den Ursprung gab <strong>und</strong> damit über<br />

die Gränzen ihrer Anwendbarkeit hinausgeht zu einer<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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