02.11.2013 Aufrufe

Die Welt als Wille und Vorstellung

Die Welt als Wille und Vorstellung

Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

64268 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1193<br />

ist der Gr<strong>und</strong>, warum auf der hier beigegebenen Tafel<br />

unserer reinen Gr<strong>und</strong>erkenntnisse a priori die Materie<br />

die Stelle der Kausalität hat einnehmen können,<br />

<strong>und</strong> neben Zeit <strong>und</strong> Raum, <strong>als</strong> das dritte rein Formelle<br />

<strong>und</strong> daher unserm Intellekt Anhängende, figurirt.<br />

<strong>Die</strong>se Tafel nämlich enthält sämmtliche in unserer<br />

anschauenden Erkenntniß a priori wurzelnden Gr<strong>und</strong>wahrheiten,<br />

ausgesprochen <strong>als</strong> oberste, von einander<br />

unabhängige Gr<strong>und</strong>sätze; nicht aber ist hier das Specielle<br />

aufgestellt, was den Inhalt der Arithmetik <strong>und</strong><br />

Geometrie ausmacht, noch Dasjenige, was sich erst<br />

durch die Verknüpfung <strong>und</strong> Anwendung jener formellen<br />

Erkenntnisse ergiebt, <strong>als</strong> welches eben den Gegenstand<br />

der von Kant dargelegten »Metaphysischen Anfangsgründe<br />

der Naturwissenschaft« ausmacht, zu<br />

welchen diese Tafel gewissermaaßen die Propädeutik<br />

<strong>und</strong> Einleitung bildet, sich <strong>als</strong>o unmittelbar daran<br />

schließt. Ich habe bei dieser Tafel zunächst den sehr<br />

merkwürdigen Parallelismus unserer, das Gr<strong>und</strong>gerüst<br />

aller Erfahrung bildenden, Erkenntnisse a priori<br />

im Auge gehabt, besonders aber auch dies, daß, wie<br />

ich § 4 des ersten Bandes auseinandergesetzt habe,<br />

die Materie (wie eben auch die Kausalität) <strong>als</strong> eine<br />

Vereinigung, wenn man will, Verschmelzung, des<br />

Raumes mit der Zeit zu betrachten ist. In Uebereinstimmung<br />

hiemit finden wir dies: was die Geometrie<br />

für die reine Anschauung des Raumes, die Arithmetik<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!