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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64651 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1576<br />

ßern Verhältnisse bedingt ist. Demgemäß bedarf es,<br />

unter allen Theilen allein, des Schlafes: weil nämlich<br />

seine Thätigkeit von seiner Erhaltung völlig gesondert<br />

ist, jene bloß Kräfte <strong>und</strong> Substanz verzehrt, diese<br />

vom übrigen Organismus, <strong>als</strong> seiner Amme, geleistet<br />

wird: indem <strong>als</strong>o seine Thätigkeit zu seinem Bestande<br />

nichts beiträgt, wird sie erschöpft, <strong>und</strong> erst wann sie<br />

pausirt, im Schlaf, geht seine Ernährung ungehindert<br />

von Statten.<br />

Der zweite Theil unserer obigen Thesis wird einer<br />

ausführlicheren Erörterung bedürfen, selbst nach<br />

Allem, was ich bereits in den angeführten Schriften<br />

darüber gesagt habe. – Schon oben, Kapitel 18, habe<br />

ich nachgewiesen, daß das Ding an sich, welches<br />

jeder, <strong>als</strong>o auch unserer eigenen Erscheinung zum<br />

Gr<strong>und</strong>e liegen muß, im Selbstbewußtseyn die eine<br />

seiner Erscheinungsformen, den Raum, abstreift, <strong>und</strong><br />

allein die andere, die Zeit, beibehält; weshalb es hier<br />

sich unmittelbarer <strong>als</strong> irgendwo k<strong>und</strong> giebt, <strong>und</strong> wir<br />

es, nach dieser seiner unverhülltesten Erscheinung, <strong>als</strong><br />

<strong>Wille</strong>n ansprechen. Nun aber kann, in der bloßen Zeit<br />

allein, sich keine beharrende Substanz, dergleichen<br />

die Materie ist, darstellen; weil eine solche, wie § 4<br />

des ersten Bandes dargethan, nur durch die innige<br />

Vereinigung des Raumes mit der Zeit möglich wird.<br />

Daher wird, im Selbstbewußtseyn, der <strong>Wille</strong> nicht <strong>als</strong><br />

das bleibende Substrat seiner Regungen wahrgenom-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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