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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64825 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1750<br />

stills <strong>und</strong> der stamina; 2) werden mittelst ihrer die<br />

verfeinerten Säfte bereitet, welche im pollen <strong>und</strong> germen<br />

koncentrirt sind; 3) sondert sich aus den Drüsen<br />

ihres Bodens das ätherische Oel ab, welches, <strong>als</strong> meistens<br />

wohlriechender Dunst, Antheren <strong>und</strong> Pistill umgebend,<br />

sie vor dem Einfluß der feuchten Luft einigermaaßen<br />

schützt. – Zu den Vorzügen der Endursachen<br />

gehört auch, daß jede wirkende Ursache zuletzt<br />

immer auf einem Unerforschlichen, nämlich einer Naturkraft,<br />

d.i. einer qualitas occulta, beruht, daher sie<br />

nur eine relative Erklärung geben kann; während die<br />

Endursache, in ihrem Bereich, eine genügende <strong>und</strong><br />

vollständige Erklärung liefert. Ganz zufrieden gestellt<br />

sind wir freilich erst dann, wann wir beide, die wirkende<br />

Ursache, vom Aristoteles auch hê aitia ex<br />

anankês genannt, <strong>und</strong> die Endursache, hê charin tou<br />

beltionos, zugleich <strong>und</strong> doch gesondert erkennen, <strong>als</strong><br />

wo uns ihr Zusammentreffen, die w<strong>und</strong>ersame Konspiration<br />

derselben, überrascht, vermöge welcher das<br />

Beste <strong>als</strong> ein ganz Nothwendiges eintritt, <strong>und</strong> das<br />

Nothwendige wieder, <strong>als</strong> ob es bloß das Beste <strong>und</strong><br />

nicht nothwendig wäre: denn da entsteht in uns die<br />

Ahndung, daß beide Ursachen, so verschieden auch<br />

ihr Ursprung sei, doch in der Wurzel, dem Wesen der<br />

Dinge an sich, zusammenhängen. Eine solche zwiefache<br />

Erkenntniß ist jedoch selten erreichbar: in der organischen<br />

Natur, weil die wirkende Ursache uns sel-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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