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Die Welt als Wille und Vorstellung

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65106 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 2031<br />

von der kürzesten Dauer zu seyn <strong>und</strong> unablässig zerstört<br />

zu werden, um eben so oft, auf unbegreifliche<br />

Weise, wieder aus dem Nichts hervorzugehn. Wahrlich<br />

aber muß man sehr kurzsichtig seyn, um sich<br />

durch diesen Schein täuschen zu lassen <strong>und</strong> nicht zu<br />

begreifen, daß, wenn gleich die Form der zeitlichen<br />

Fortdauer nur dem Objektiven zukommt, das Subjektive,<br />

– d.i. der <strong>Wille</strong>, welcher in dem Allen lebt <strong>und</strong><br />

erscheint, <strong>und</strong> mit ihm das Subjekt des Erkennens, in<br />

welchem dasselbe sich darstellt, – nicht minder unzerstörbar<br />

seyn muß; indem die Fortdauer des Objektiven,<br />

oder Aeußern, doch nur die Erscheinung der Unzerstörbarkeit<br />

des Subjektiven, oder Innern, seyn<br />

kann; da Jenes nichts besitzen kann, was es nicht von<br />

<strong>Die</strong>sem zu Lehn empfangen hätte; nicht aber wesentlich<br />

<strong>und</strong> ursprünglich ein Objektives, eine Erscheinung,<br />

<strong>und</strong> sodann sek<strong>und</strong>är <strong>und</strong> accidentell ein Subjektives,<br />

ein Ding an sich, ein Selbstbewußtes seyn<br />

kann. Denn offenbar setzt Jenes <strong>als</strong> Erscheinung ein<br />

Erscheinendes, <strong>als</strong> Seyn für Anderes ein Seyn für sich,<br />

<strong>und</strong> <strong>als</strong> Objekt ein Subjekt voraus; nicht aber umgekehrt:<br />

weil überall die Wurzel der Dinge in Dem, was<br />

sie für sich selbst sind, <strong>als</strong>o im Subjektiven liegen<br />

muß, nicht im Objektiven, d.h. in Dem, was sie erst<br />

für Andere, in einem fremden Bewußtseyn sind. Demgemäß<br />

fanden wir, im ersten Buch, daß der richtige<br />

Ausgangspunkt für die Philosophie wesentlich <strong>und</strong><br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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