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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64078 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1003<br />

vorhandenen Bestimmungen schiebt nun das Argument<br />

die Vollständigkeit der Reihe von Ursachen<br />

unter, durch die jener Zustand selbst erst zur Wirklichkeit<br />

gekommen ist: <strong>und</strong> weil Vollständigkeit Geschlossenheit,<br />

diese aber Endlichkeit voraussetzt, so<br />

folgert das Argument hieraus eine erste, die Reihe<br />

schließende, mithin unbedingte Ursache. Aber die Taschenspielerei<br />

liegt am Tage. Um den Zustand A <strong>als</strong><br />

zureichende Ursache des Zustandes B zu begreifen,<br />

setze ich voraus, er enthalte die Vollständigkeit der<br />

hiezu erforderlichen Bestimmungen, durch deren Beisammenseyn<br />

der Zustand B unausbleiblich erfolgt.<br />

Hiedurch ist nun meine Anforderung an ihn <strong>als</strong> zureichende<br />

Ursache gänzlich befriedigt <strong>und</strong> sie hat keine<br />

unmittelbare Verbindung mit der Frage, wie der Zustand<br />

A selbst zur Wirklichkeit gekommen sei: vielmehr<br />

gehört diese einer ganz andern Betrachtung an,<br />

in der ich den nämlichen Zustand A nicht mehr <strong>als</strong> Ursache,<br />

sondern selbst wieder <strong>als</strong> Wirkung ansehe,<br />

wobei ein anderer Zustand sich zu ihm wieder eben so<br />

verhalten muß, wie er selbst sich zu B verhielt. <strong>Die</strong><br />

Voraussetzung der Endlichkeit der Reihe von Ursachen<br />

<strong>und</strong> Wirkungen, <strong>und</strong> demnach eines ersten Anfanges,<br />

erscheint dabei aber nirgends <strong>als</strong> nothwendig,<br />

so wenig wie die Gegenwart des gegenwärtigen Augenblicks<br />

einen Anfang der Zeit selbst zur Voraussetzung<br />

hat; sondern jene wird erst hinzugethan von der<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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