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Die Welt als Wille und Vorstellung

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64391 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1316<br />

ist der Zweck des Syllogismus: daher eben redet die<br />

Konklusion nur von ihnen, nicht aber vom Medius,<br />

<strong>als</strong> welcher ein bloßes Mittel, ein Maaßstab war, den<br />

man fallen läßt, sobald er gedient hat. Ist nun dieser<br />

in beiden Sätzen identische Begriff, <strong>als</strong>o der Medius,<br />

in einer Prämisse, das Subjekt derselben; so muß der<br />

zu vergleichende Begriff ihr Prädikat seyn, <strong>und</strong> umgekehrt.<br />

Sogleich stellt sich hier a priori die Möglichkeit<br />

dreier Fälle heraus: entweder nämlich wird das<br />

Subjekt der einen Prämisse mit dem Prädikat der andern<br />

verglichen, oder aber das Subjekt der einen mit<br />

dem Subjekt der andern, oder endlich das Prädikat der<br />

einen mit dem Prädikat der andern. Hieraus entstehn<br />

die drei syllogistischen Figuren des Aristoteles: die<br />

vierte, welche, etwas naseweis, hinzugefügt worden,<br />

ist unächt <strong>und</strong> eine Afterart: man schreibt sie dem Galenus<br />

zu; jedoch beruht dies bloß auf Arabischen<br />

Auktoritäten. Jede der drei Figuren stellt einen ganz<br />

verschiedenen, richtigen <strong>und</strong> natürlichen Gedankengang<br />

der Vernunft beim Schließen dar.<br />

Ist nämlich, in den zwei zu vergleichenden Urtheilen,<br />

das Verhältniß zwischen dem Prädikat des einen<br />

<strong>und</strong> dem Subjekt des andern der Zweck der Vergleichung;<br />

so entsteht die erste Figur. <strong>Die</strong>se allein hat<br />

den Vorzug, daß die Begriffe, welche in der Konklusion<br />

Subjekt <strong>und</strong> Prädikat sind, beide auch schon in<br />

den Prämissen in der selben Eigenschaft auftreten;<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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