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Die Welt als Wille und Vorstellung

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63253 Schopenhauer: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 178<br />

der auf dem Papier vielleicht sehr mangelhaft gezeichneten<br />

Figur kommt, auch nicht aus dem abstrakten<br />

Begriff, den wir dabei denken, sondern unmittelbar<br />

aus der uns a priori bewußten Form aller Erkenntniß:<br />

diese ist überall der Satz vom Gr<strong>und</strong>e: hier ist sie, <strong>als</strong><br />

Form der Anschauung, d.i. Raum, Satz vom Gr<strong>und</strong>e<br />

des Seyns: dessen Evidenz <strong>und</strong> Gültigkeit aber ist<br />

eben so groß <strong>und</strong> unmittelbar, wie die vom Satze des<br />

Erkenntnißgr<strong>und</strong>es, d.i. die logische Gewißheit. Wir<br />

brauchen <strong>und</strong> dürfen <strong>als</strong>o nicht, um bloß der letztern<br />

zu trauen, das eigenthümliche Gebiet der Mathematik<br />

verlassen, um sie auf einem ihr ganz fremden, dem der<br />

Begriffe, zu beglaubigen. Halten wir uns auf jenem<br />

der Mathematik eigenthümlichen Boden, so erlangen<br />

wir den großen Vortheil, daß in ihr nunmehr das Wissen,<br />

daß etwas so sei. Eines ist mit dem, warum es so<br />

sei; statt daß die Eukleidische Methode beide gänzlich<br />

trennt <strong>und</strong> bloß das erstere, nicht das letztere erkennen<br />

läßt. Aristoteles aber sagt ganz vortrefflich, in<br />

den Analyt. post. I, 27: »Akribestera d epistêmê epistêmês<br />

kai protera, hête tou hoti kai tou dioti hê<br />

autê, alla mê chôris tou hoti, tês tou dioti.« (Subtilior<br />

autem et praestantior ea est scientia, quâ quod<br />

aliquid sit, et cur sit una simulque intelligimus, non<br />

separatim quod, et cur sit.) Sind wir doch in der<br />

Physik nur dann befriedigt, wann die Erkenntniß, daß<br />

etwas so sei, vereint ist mit der, warum es so ist: daß<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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