(Westfalen) – Borgholzhausen - Bezirksregierung Detmold ...

Einwender B 9.107
Ergebnis des Erörterungstermins Entscheidung der Planfeststellungsbehörde
Mit Deckblatt I ist vorgesehen, das Flurstück 147 in der Flur 53 der Gemarkung
Borgholzhausen vollständig in einer Größe von 9.496 m 2 und das Flurstück 24
in der Flur 53 der Gemarkung Borgholzhausen partiell in einer Größenordnung
von 4.260 m 2 für landschaftspflegerische Maßnahmen dauerhaft zu beschränken.
Vorgesehen ist jeweils die Neuentwicklung von extensiven feuchten Grünlandgesellschaften
sowie die Anlage einer Kopfbaumreihe.
Die Einwender machen geltend, beide Flächen seien als Ackerland bzw. intensives
Grünland langfristig verpachtet und könnten als extensives Grünland von
den Pächtern nicht genutzt werden.
Die Einwendung wird zurückgewiesen.
Im Raum Holtfeld/Casum existiert ein lokales Steinkauzvorkommen, bestehend
aus 5 bis 6 Revieren. Es handelt sich um ein isoliertes Vorkommen am Rand
des Hauptverbreitungsgebietes der Art mit relativ großem Abstand zum nächsten,
ebenfalls recht kleinen Vorkommen bei Versmold. Die Siedlungsdichte ist
auf sehr niedrigem Niveau konstant bis abnehmend, das Vorkommen muss
insgesamt als suboptimal, instabil und damit besonders empfindlich gegenüber
jeglichen Beeinträchtigungen bezeichnet werden (Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag,
Teil A, Kapitel 8.15).
Mit dem Bau und Betrieb der A 33 gehen derartige Beeinträchtigungen jedoch
einher. Habitatbestandteile gehen verloren, Teilhabitate werden voneinander
getrennt. Weitere Flächen, die derzeit für die Steinkauzpopulation gut nutzbar
sind, werden durch die von der Straße ausgehenden Immissionen beeinträchtigt,
das Kollisionsrisiko nimmt zu.
Waren also schon die vorhandenen Habitatstrukturen nicht ausreichend, als
Grundlage einer stabilen Population zu dienen, muss unter Berücksichtigung
der von der A 33 ausgehenden Beeinträchtigungen von einem Erlöschen der
Population ausgegangen werden, wenn nicht spezifische Maßnahmen ergriffen
werden.
Die auf den Eigentumsflächen des Einwenders vorgesehenen Maßnahmen
dienen letztlich der Stabilisierung und Ausbreitung des Steinkauzvorkommens.
Die Aufwertung des Landschaftsraumes im Illenbruch dient ebenso, wie gleichartige
Maßnahmen an der Neuen Hessel, dazu, der Steinkauzpopulation weitere
Ausbreitungsmöglichkeiten in Richtung des Hauptverbreitungsgebietes der
Art in Nordrhein-Westfalen (Unterer Niederrhein und Münsterland) zu eröffnen.
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