(Westfalen) – Borgholzhausen - Bezirksregierung Detmold ...

Waldbereich zwischen Bau-km 2+112 (Ruthebach) und ca. Bau-km 1+490 (Lai-
bach), S. 17-19 + Anlage 1.2/2.3
Die Naturschutzverbände weisen dem Raum eine sehr hohe („landesweite“)
Bedeutung zu und bemängeln eine fehlende Berücksichtigung im artenschutz-
rechtlichen Fachbeitrag. Als Schutzmaßnahme sei die Einhausung der Trasse
oder eine 100 m breite Grünbrücke erforderlich.
Wie bereits in Kapitel B 6.3.1.6 zum Fledermausgutachten der Naturschutzver-
bände ausgeführt, ist aufgrund der Ausführungen der Naturschutzverbände und
vor allem der vom Vorhabenträger im Jahre 2010 durchgeführten Nachuntersu-
chungen insbesondere dem Bereich des Laibaches eine höhere fledermaus-
fachliche Bedeutung als noch 2004 eingeschätzt beizumessen. Hierdurch wer-
den jedoch nicht die Bewertungen der artenschutzrechtlichen Verbotstatbestän-
de in Frage gestellt. Die planfestgestellten Vermeidungs- und Schutzmaßnah-
men für Fledermäuse (Bauwerke, Leit- und Sperreinrichtungen) genügen den
besonderen Schutzanforderungen: Ein Kollisionsrisiko wird durch beidseitige,
trassenparallele 4 m hohe Wall-/Wandbauwerke wirksam vermieden. Mittels der
beiden Unterführungsbauwerke, welche untereinander einen Abstand von rd.
630 m haben (Unterführungsbauwerk am Ruthebach BW 23, lichte Maße von
3,0 m x 15 m, und am Laibach BW 21, lichte Maße von 3,0 m x 10 m) wird die
Transparenz aufrecht erhalten. Die Entfernung, welche die Fledermausindividu-
en zwischen den Bauwerken überwinden müssen, ist deutlich geringer als in
der Fachliteratur als Mindestwert gefordert (Kerth & Melber 2009 führen 1 bis 2
Kilometer an). Die Positionierung der BW an erkannten bedeutsamen Flugrou-
ten ist ökologisch wirksam (siehe hierzu die obigen Ausführungen zum Bereich
Lönsweg).
Auch das LANUV kommt zu dem Ergebnis: „Die erkannten Wechselbeziehun-
gen (=Flugstraßen) zwischen den nördlichen und südlichen Fledermaus-
Lebensräumen werden durch Querungshilfen (Unterführungen in diesem Ab-
schnitt) erhalten“ (Stellungnahme gegenüber dem Ministerium für Klimaschutz,
Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW vom 24.11.2010, Seite 7).
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