(Westfalen) – Borgholzhausen - Bezirksregierung Detmold ...

kaum Nachweise gelungen sind und das FFH-Gebiet offensichtlich in der äu-
ßersten Peripherie des Aktionsraumes einer weiter entfernt zu suchenden Kolo-
nie liegt.
Unabhängig dieser geringen Bedeutung des FFH-Gebietes Tatenhauser Wald
als Jagdgebiet für das Große Mausohr können anlagebedingte und baubedingte
Wirkungen auf die Jagdgebiete des Mausohrs ausgeschlossen werden, da die
A 33-Trasse nahezu vollständig außerhalb der Grenzen des FFH-Gebietes ver-
läuft.
Barrieren und Zerschneidungswirkungen werden durch die Unterführung des
Ruthebaches (BW 23), durch die Unterführung des Loddenbaches (BW 25) so-
wie die zusätzliche Querungshilfe (Grünbrücke, BW 23a) vermieden. Überdies
muss auch hier, wie bereits zuvor, darauf hingewiesen werden, dass dem FFH-
Gebiet Tatenhauser Wald für das Große Mausohr als potenzielles Jagdgebiet
nur eine untergeordnete Funktion zukommt. Im Weiteren ist die Funktionsmin-
derung des LRT 9110 durch Verschallung nur mit einer Fläche von 210 m 2 zu
beziffern, wobei bei dieser Zahl die planfestgestellten 4 m hohen Irritations-
schutzwänden und Wall-Wand-Kombinationen noch gar nicht berücksichtigt
sind.
In diesem Zusammenhang kann auch nicht die Kritik der Naturschutzverbände
greifen, die Bewertung der Einflussnahme durch Schall in Bezug auf das Große
Mausohr in der FFH-VP 2009 (Teil B: Fledermäuse, Deckblatt I) habe sich ge-
genüber der FFH-VP 2007 halbiert. Unzulässigerweise würden die Gutachter
des Vorhabenträgers hier nur auf nicht publizierte Grundlagen zurückgreifen
(Stellungnahme des Landesbüros der Naturschutzverbände vom 15.03.2010,
Seite 38).
Wie bereits in Kapitel B 6.3.3.4 dieses Beschlusses ausgeführt, haben die Gut-
achter bezüglich der Bewertung von Schallwirkungen die neuesten wissen-
schaftliche Erkenntnisstand berücksichtigt (s. Publikation in Auszügen im Rah-
men der Tagung „Fachgespräch Straße - Landschaft - Umwelt: Berücksichti-
gung von Fledermäusen bei der Straßenplanung“ am 24.06.2010 in Köln, s.
http://www.strassen.nrw.de/umwelt/fg-slu_fledermaus.html; die wissenschaftli-
chen Grundlagen wurden bereits veröffentlicht, s. u.a. in: Schaub, A.; Ostwald,
J.; Siemers, B., 2008: Foraging bats avoid noise. J Exp Biol. 211(19): 3174 –
3180). Insoweit begründen sich die Annahmen der Gutachter des Vorhabenträ-
gers auf einem hinreichenden wissenschaftlichen Fundament.
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