(Westfalen) – Borgholzhausen - Bezirksregierung Detmold ...

weise zweier Wochenstubenkolonien der Bechsteinfledermaus in den Berei-
chen Casum und Clever Bruch und Nachweise von Quartieren des Braunen
Langohrs und des Kleinen Abendseglers jeweils im Bereich der ehemaligen
Hofstelle Birkmann. Auf Grundlage der neuen Erkenntnisse zu den o.g. Vor-
kommen wurde in Abstimmung mit Vorhabensträger und dem Gutachter und
unter Einbeziehung des LANUV ein Maßnahmenkonzept entwickelt, dass nach
Auffassung der höheren Landschaftsbehörde geeignet ist, um ein Eintreten der
Verbotstatbestände des § 44 Abs.1 mit hoher Prognosewahrscheinlichkeit aus-
zuschließen. Verbleibende Prognoseunsicherheiten werden durch ein artbezo-
genes, vorhaben - begleitendes Monitoring und einem damit verbundenen
Nachbesserungsvorbehalt berücksichtigt“ (Stellungnahme vom 02.05.2011, Sei-
te 10).
Kleiner Abendsegler (Waldrand bei Hof Birkmann)
Das Büro FÖA Landschaftsplanung hat durch Ausflugszählungen im Juni 2010
ein Quartier des Kleinen Abendseglers in einer von mehreren alten Eichen auf
dem Gelände des Hofes Birkmann (Bau-km 4+300) festgestellt. Nach den Aus-
sagen der Gutachter handelt es sich um mindestens 10 Tiere. Ob eine Wo-
chenstubengesellschaft oder eine Männchengruppe das Quartier besetzt hielt,
können die Gutachter nicht abschließend beantworten. Bei einer Anfang Juli
2010 durchgeführten zweiten Kontrolle wurde das Quartier an anderer Stelle,
am Waldrand im nahen Umfeld des ehemaligen Hofes nachgewiesen. Aller-
dings konnte der Quartierbaum nicht genau lokalisiert werden. Letztlich bedarf
die Frage, ob eine Wochenstubengesellschaft oder eine Männchengruppe das
Quartier besetzt hielt, keiner abschließenden Klärung, da sich beim Kleinen
Abendsegler die Männchen wie die Weibchen zu einer Gruppenbildung zu-
sammenfinden und insofern ein gleiches Sozialverhalten aufweisen.
Die Beeinträchtigung stellt sich in Form des Verlustes des genutzten Quartier-
baumes dar. Überdies könnte nach Aussage der Gutachter auch ein zweites,
nicht exakt lokalisiertes Quartier am Waldrand beeinträchtigt werden.
Mit diesem Planfeststellungsbeschluss wird allerdings der Zeitpunkt für das Fäl-
len der als Quartiere in Betracht kommenden Bäume außerhalb der Wochen-
stuben- und Winterquartierzeit festgelegt. Die in Betracht kommenden Bäume
müssen vom Vorhabenträger vor dem Fällen lokalisiert werden (s. insgesamt
Nebenbestimmung A 7.5.2 sowie A 7.5.5 – 7.5.7). Damit wird das Tötungsver-
bot des § 44 Abs. 1 Nr. 1 Alt. 1 BNatSchG und das Störungsverbot des § 44
Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG nicht erfüllt.
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