07.02.2013 Aufrufe

(Westfalen) – Borgholzhausen - Bezirksregierung Detmold ...

(Westfalen) – Borgholzhausen - Bezirksregierung Detmold ...

(Westfalen) – Borgholzhausen - Bezirksregierung Detmold ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ten und die Verbotstatbestände des § 44 BNatSchG werden insgesamt nicht er-<br />

füllt.<br />

Heldbock:<br />

Der Heldbock ist eine in NRW nur sehr selten auftretende planungsrelevante<br />

Art. Der Erhaltungszustand in NRW wird vom LANUV als schlecht bewertet.<br />

Nach den Ausführungen des Vorhabenträgers befinden sich zumindest zwei po-<br />

tenzielle Brutbäume außerhalb des Untersuchungsgebietes bei Schloss Taten-<br />

hausen. Weitere potenzielle Brutbäume sollen sich nach Retzlaff (Untersuchun-<br />

gen im FFH-Vorschlagsgebiet „Tatenhauser Wald“ zum möglichen Vorkommen<br />

des Heldbocks, 2000) auch an Waldrändern innerhalb des Untersuchungsge-<br />

bietes westlich der L 782 befinden.<br />

Der Vorhabenträger führt ferner aus, dass der Fund von zahlreichen arttypi-<br />

schen Larven-Fraßgängen an einer liegenden gefällten Eiche im März 2000 in<br />

einem Waldbereich nördlich von Schloss Tatenhausen den Hinweis auf ein re-<br />

zentes Vorkommen des Heldbocks im Gebiet ergeben hat. Aus Nordrhein-<br />

<strong>Westfalen</strong> liegen nach 1990 nur 3 indirekte Nachweise des Heldbocks vor<br />

(Fraßspuren, Flügeldecke), die auf historische Vorkommen hindeuten. Zwei der<br />

Nachweisgebiete wurden als FFH-Gebiete gemeldet (LANUV 2008). Es handelt<br />

sich dabei neben dem Nachweis im Tatenhauser Wald um ein Vorkommen im<br />

Rheinland bei Emmerich.<br />

Alle von Retzlaff 2000 (a.a.O.) erfassten Bereiche mit potenzielle Brutbäumen<br />

befinden sich westlich der bereits heute stark frequentierten L 782, die bereits<br />

als Ausbreitungsbarriere zu werten ist, mit einem Abstand, der immer > 150 m<br />

beträgt. Die zwei Brutbäume mit Verdacht auf Larvenbefall befinden sich in ei-<br />

nem Trassenabstand von minimal 1 km.<br />

Der Heldbock wird als charakteristische Art des FFH-Lebensraumtyps "Alter<br />

bodensaurer Eichenwald" angegeben, der westlich der L 782 durch die Trasse<br />

kleinräumig anlagebedingt beansprucht wird. Die Gutachter führen fachlich<br />

nachvollziehbar an, dass dieser Bereich einschließlich des Umfeldes aufgrund<br />

der Exposition, Beschattung und Lage am Rand der vorhandenen L 782 als<br />

nicht entwickelbar für Heldbock-Brutbäume zu werten ist. Aktuell existieren dort<br />

auch keine älteren Eichen, die die Kriterien für nutzbare Brutbäume hinsichtlich<br />

des Alters, des Stammdurchmessers, der Vitalität und der Sonnenexposition er-<br />

füllen. Diese Einschätzung wird von der Höheren Landschaftsbehörde der Be-<br />

zirksregierung <strong>Detmold</strong> geteilt.<br />

Ein Vorkommen von Brutbäumen und damit einzelner Exemplare der Art in an-<br />

316

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!