(Westfalen) – Borgholzhausen - Bezirksregierung Detmold ...

Aufgrund der weiten Entfernung zur Trasse sind jedoch weder direkte noch indi-
rekte Beeinträchtigungen zu erwarten. Damit greifen die die Verbotstatbestände
des § 44 BNatSchG nicht ein.
Fledermäuse Hof an der K 30
Beim Hof an der K 30 (Bau-km 48+900) wurden die Arten Großer Abendsegler,
Fransenfledermaus, Großes Mausohr, Rauhautfledermaus und Zwergfleder-
maus (Quartier) nachgewiesen.
Die A 33 überquert das Hofgelände zentral. Wohn- und Stallgebäude wurden
inzwischen vollständig beseitigt. Auch angrenzende, zum aktuellen Funktions-
raum der Fledermäuse zählende Gehölzflächen und Weiden werden in weiten
Teilen überbaut. Insoweit ist das Quartier dem Grunde nach nicht mehr vorhan-
den. Eine Beeinträchtigung der Wochenstubengesellschaften durch Individuen-
verlust wurde aber dadurch ausgeschlossen, dass der Abriss, wie im arten-
schutzrechtlichen Fachbeitrag vorgesehen, in den Wintermonaten erfolgte, also
in einem Zeitraum nach der Ausflugphase bis zum neuerlichen Quartierbezug
im folgenden Jahr. Damit wurde das Tötungsverbot des § 44 Abs. 1 Nr. 1 Alt. 1
BNatSchG nicht erfüllt.
Ferner wird mit diesem Planfeststellungsbeschluss die Neuschaffung von Er-
satzquartieren in bzw. an benachbarten Hofgebäuden am oder in der Nähe des
Hofes Dröge nördlich der Trasse festgelegt. Insofern ist auch das Beschädi-
gungs- und Zerstörungsverbot des § 44 Abs. 1 Nr. 1 Alt. 2, § 44 Abs. 1 Nr. 3
BNatSchG nicht einschlägig.
Die Wirksamkeit der Neuschaffung von Ersatzquartieren wird von den Natur-
schutzverbänden kritisch betrachtet (Stellungnahme des Landesbüros der Na-
turschutzverbände vom 15.03.2010, Seite 87). Diese Kritik vermag nicht zu
überzeugen, da die Zwergfledermäuse eine hohe Anpassungsfähigkeit gegen-
über Ersatzquartieren aufweisen.
Ferner wird mit diesem Planfeststellungsbeschluss zum Auffangen von Jagd-
habitatsverlusten der Zwergfledermaus ein kontinuierliches Angebot an Jagd-
habitaten durch die Maßnahmen M/E 8.103, M/A 5.601 und M/A 1.2 festgestellt
und somit der Eintritt des Beschädigungs- und Zerstörungsverbotes des § 44
Abs. 1 Nr. 1 Alt. 2, § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG vermieden.
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