(Westfalen) – Borgholzhausen - Bezirksregierung Detmold ...

Mit dieser Entlastung kommt es auch zu einer deutlichen Verbesserung der Ge-
sundheitsverhältnisse der Menschen im Bereich der B 68 im Hinblick auf die
Belastungen durch Lärm- und Luftschadstoffe. Damit verwirklicht sich auch der
Aspekt der Volksgesundheit im Sinne von § 45 Abs. 7 Satz 1 Nr. 4 BNatSchG,
Art. 16 Abs. 1 c) FFH-RL, Art. 9 Abs. 1 a) 1. Spiegelstrich VRL.
Im Besonderen ist hier die Ortsdurchfahrt B 68 in der Stadt Halle anzuführen.
Dieser Bereich stellt sich aufgrund der engen Bebauung als Engpass des ge-
samten Verkehrsstromes dar, der von Osnabrück oder Bielefeld kommend die
noch bestehende Lücke im Autobahnnetz überwinden muss. Die bereits aus
Verkehrssicherheitsgründen nicht weiter hinnehmbare Situation spiegelt sich
unter anderem in den Umstand wieder, dass in Höhe des Amtsgerichts der
Ortsdurchfahrt kein Begegnungsverkehr von zwei Lkw möglich ist.
Die besondere Problematik dieser Situation begründet sich aber vor allem in der
erheblichen Stickstoffdioxidbelastung in der Ortsdurchfahrt der Stadt Halle. Das
LANUV hat in der Ortsdurchfahrt der Stadt Halle an der Langen Straße seit
2008 Messeinrichtungen aufgestellt: Im Jahre 2008 für NO, Stickstoffdioxide
(NO2) und Feinstäube (PM10) einen Kleincontainer; im Jahre 2009 für NO2 einen
Passivsammler.
Nach der 39. BImSchV („Verordnung über Luftqualitätsstandards und Emissi-
onshöchstmengen“), die am 06.08.2010 in Kraft getreten ist, beträgt bei den
Feinstäuben (PM10) der Grenzwert für den Jahresmittel 40 µg/m³, der Grenzwert
für das Tagesmittel 50 µg/m³ (darf an 35 Tagen im Jahr überschritten werden).
Diese Grenzwerte für PM10 wurden an der Messstation in der Ortsdurchfahrt
Halle mit einem Jahresmittel von 30 µg/m³ und 23 Jahresüberschreitungen des
Tagesmittels noch unterschritten.
Hingegen werden die Grenzwerte für Stickstoffdioxide deutlich überschritten.
Nach der der 39. BImSchV beträgt bei NO2 der Grenzwert für den Jahresmittel-
wert 40 µg/m³ und für den 1-h-Mittelwert 200 µg/m³ bei 18 zulässige Überschrei-
tungen im Jahr. Zwar wurde der 1-h-Mittelwert für NO2 noch unterschritten, der
Jahresmittelwert allerdings deutlich überschritten: Im Jahre 2008 betrug der
Jahresmittelwert 54 µg/m³, im Jahre 2009 bereits 58 µg/m³. Die noch nicht aus-
gewerteten Daten aus 2010 lassen eine noch höhere Stickstoffdioxidbelastung
befürchten.
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