(Westfalen) – Borgholzhausen - Bezirksregierung Detmold ...

Ferner werden bei Bau-km 50+935 und 51+037 zwei Durchlässe planfestge-
stellt (BW 15 und BW 16). Das Querprofil der vom Vorhabenträger geplanten
Maßnahmen von BW 15 (Unterführung des „Kleine Bach“: 2 m lichte Höhe x 10
m lichte Weite) und BW 16 (Unterführung namensloses Gewässer: 1,80 m lich-
te Höhe x ca.30 m lichte Weite) unterschreitet jedoch die Mindestanforderungen
nach FGSV (2008) hinsichtlich der Durchlasshöhe. Für Fließgewässerdurchläs-
se wird für nicht über dem Wasser fliegende Arten eine lichte Höhe von mehr
oder gleich 4,5 m über dem Mittelwasserstand und eine lichte Weite von mehr
oder gleich 5 m empfohlen (Seite 47 des Merkblattes zur Anlage von Que-
rungshilfen für Tiere und zur Vernetzung von Lebensräumen an Straßen
(MAQ)). Eine im Sinne der Empfehlungen der FGSV (2008) ausreichende Di-
mensionierung scheitert an der hier notwendigerweise auf Geländeniveau
(Gleichlage) verlaufenden Gradiente.
Es ist indes darauf hinzuweisen, dass die in der FGSV (2008) angeführten Ma-
ße zur Bauwerksdimensionierung vor dem Hintergrund der noch nicht abge-
schlossenen Konsensbildung lediglich einen Orientierungswert darstellen, von
dem in begründeten Fällen abgewichen werden kann (vgl. auch Seite 6 des
Merkblattes zur Anlage von Querungshilfen für Tiere und zur Vernetzung von
Lebensräumen an Straßen (MAQ)). Überdies konnte das Büro FÖA Land-
schaftsplanung nachvollziehbar darlegen, dass hier die FFH-relevanten Funkti-
onsbezüge zwischen dem Waldkomplex „Hachhofe/Schäferkreuz“ und dem Ta-
tenhauser Wald liegen und nicht in südwestlicher Richtung in die Offenlandbe-
reiche von Bokel. Insoweit kommt den Bauwerken 15 und 16 keine maßgebli-
che Bedeutung zu. Eine vorsorgliche Funktion können die beiden Bauwerke nur
für die Fledermausarten entfalten, die ihre Quartiere möglicherweise in den
Streugehöften südlich der K 25 haben.
Deshalb sind zur Anbindung der beiden Durchlässe auch folgende örtlich ge-
bundene, zeitlich z. T. vorgezogene Maßnahmen mit diesem Planfeststellungs-
beschluss festgeschrieben (M/E 10.106, M/A 1.710, M/G 5 und M 15).
Den Gutachtern des Vorhabenträgers ist auch zuzustimmen, dass mit dem
überdies planfestgestellten Bauwerk (BW 18, Überführung Postweg) insgesamt
der Lebensraumverbund über die L 782 und die A 33 wieder hergestellt werden
kann und die infolge des Neubaus der A 33 auf Dauer verfestigte Barrierewir-
kung des Straßenbandes durch die Überführung gemildert wird. Nach den Emp-
fehlungen der FGSV (2008) soll die Mindest-/ Regelbreite für eine Fledermaus-
Grünbrücke in der Regel 8 bis 13,5 m betragen (Seite 43 des Merkblattes zur
Anlage von Querungshilfen für Tiere und zur Vernetzung von Lebensräumen an
Straßen (MAQ)). Mit einer nutzbaren Breite von ca. 30 m genügt die Überfüh-
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