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(Westfalen) – Borgholzhausen - Bezirksregierung Detmold ...

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BImSchG bezeichneten Lärmschwelle durch räumliche Trennung störungs-<br />

trächtiger und -empfindlicher Nutzungen herstellen. Die Abwehr schädlicher<br />

Lärmeinwirkungen durch technische Maßnahmen des Lärmschutzes nach § 41<br />

BImSchG in Verbindung mit der 16. BImSchV kommt als zweite Stufe erst dann<br />

zum Tragen, wenn von einer Lärmvorsorge durch räumliche Trennung abwä-<br />

gungsfehlerfrei abgesehen werden kann (Urteil vom 28. Januar 1999 - BVerwG<br />

4 CN 5.98 - BVerwGE 108, 248 und Beschluss vom 5. Dezember<br />

2008, 9 B 28.08, in juris, Rn 27).<br />

Die Vorschrift verlangt danach nicht, dass schädliche Umwelteinwirkungen auf<br />

jeden Fall vermieden werden, sondern enthält insbesondere nach der früheren<br />

Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts eine Abwägungsdirektive in<br />

Form eines Optimierungsgebotes (BVerwG, Urteil vom 28.01.1999, 4 CN 5.98,<br />

in: NVwZ 1999, S. 1222ff und BVerwGE 108, 248 (253); Urteil vom 11.01.2001,<br />

4 A 13.99, in: NVwZ 2001, S. 1154ff; Urteil vom 04.05.1988, 4 C 2.85, in: NVwZ<br />

1989, S. 151f).<br />

Auch in Entscheidungen aus jüngerer Zeit hat das Bundesverwaltungsgericht<br />

zur Reichweite der Vorschrift des § 50 Satz 1 BImSchG verschiedentlich Stel-<br />

lung genommen. In seinem Urteil vom 16.03.2006 (4 A 1075/04, in JURIS, Rn<br />

164) hat das Gericht u.a. ausgeführt:<br />

„Der Rechtsprechung zu § 50 BImSchG ist nicht zu entnehmen, dass eine Zu-<br />

rückstellung immissionsschutzrechtlicher Belange nur dann abwägungsfehler-<br />

frei ist, wenn die Planung durch entgegenstehende Belange „mit hohem Ge-<br />

wicht zwingend“ geboten ist. Ob sich eine Abwägungsdirektive wie der Grund-<br />

satz der Trennung unverträglicher Raumnutzungen in der Abwägung durch-<br />

setzt, entscheidet sich erst in einer Bewertung der konkreten Einzelfallumstände<br />

vor dem Hintergrund der jeweiligen landesplanerischen Konzeption. Der Tren-<br />

nungsgrundsatz kann daher durch Belange von hohem Gewicht überwunden<br />

werden. Das gilt selbst dann, wenn man den Trennungsgrundsatz im Sinne ei-<br />

ner früheren Rechtsprechung als „Optimierungsgebot“ (BVerwG, Urteil vom 22.<br />

März 1985 - BVerwG 4 C 73.82 - BVerwGE 71, 163) bezeichnet, das eine mög-<br />

lichst weitgehende Berücksichtigung von Belangen des Umweltschutzes in der<br />

Planung verlangt.<br />

Auch ein derart qualifiziertes Berücksichtigungsgebot ist im Wege der Abwä-<br />

gung überwindbar (vgl. BVerwG, Beschluss vom 12. Juni 1990 - BVerwG 7 B<br />

72.90 - DVBl 1990, 1185). „Optimierungsgebote“ sind im Rahmen der Abwä-<br />

gung nicht „konkurrenzlos“, sondern können zumindest teilweise gegenüber Be-<br />

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