(Westfalen) – Borgholzhausen - Bezirksregierung Detmold ...

legt. Diese Untersuchung kommt im Fazit zu der folgenden Einschätzung: „Die
im Rahmen dieses Gutachtens durchgeführten Untersuchungen zeigen exem-
plarisch gravierende Diskrepanzen zu den im artenschutzrechtlichen Fachbei-
trag, Teil B, dargestellten Fledermausvorkommen und –aktivitäten“ (Seite 24).
Dieser Einschätzung kann aus naturschutzfachlichen und naturschutzrechtli-
chen Gründen nicht gefolgt werden.
Die Naturschutzverbände stellen insgesamt auf 6 Bereiche des Planungsgebie-
tes ab. Die in dem Fledermausgutachten der Naturschutzverbände aufgeworfe-
nen Fragen zu Methodik und Umfang der artenschutzrechtlichen Bestandsauf-
nahme habe ich bereits in Kapitel B 6.3.1.6 dieses Beschlusses behandelt.
Im Folgenden gehe ich nunmehr auf die Bewertung der artenschutzrechtlichen
Verbotstatbestände ein. In Anbetracht des Umfangs der Ausführungen der Na-
turschutzverbände werden im Folgenden die genannten Bereiche angeführt, in-
des auf eine detaillierte Wiedergabe der umfangreichen Begründungen verzich-
tet. Insoweit wird auf die Seitenzahlen und die Anlagen im Fledermausgutach-
ten der Naturschutzverbände hingewiesen.
Feldgehölz nördlich Hof Horstmann (Bau-km 6+500), S. 11 + Anlage 2.1
Die Naturschutzverbände kommen hier zu einer gegenteiligen Einschätzung der
fledermauskundlichen Bedeutung und des Kollisionsrisikos und fordern weiter-
gehende Schutzmaßnahmen in Form einer Überflughilfe in Verbindung mit der
Überführung der Casumer Straße. Überdies werden weitere Untersuchungen
eingefordert.
Die Schlussfolgerung der Naturschutzverbände, dass Fledermäuse verstärkt
entlang der Casumer Straße fliegen und insofern eine Vermeidungsmaßnahme
erforderlich sei, ist aus dem ausschließlichen Einsatz einer Horchbox, also den
vom BUND präsentierten Daten, nicht ableitbar. Die Horchboxendaten ermögli-
chen keine Aussagen zu Flugrichtungen. Aus der Lage bekannter Quartiere und
Jagdhabitate, die vor allem nördlich der Trasse liegen, sind trassenparallele
Querbeziehungen anzunehmen. Insofern ist das mit diesem Planfeststellungs-
beschluss festgelegte Maßnahmenkonzept ausreichend, um signifikante Kollisi-
onsrisiken zu vermeiden.
377