(Westfalen) – Borgholzhausen - Bezirksregierung Detmold ...

Fledermäuse Grünlandkomplex östlich „Gottensträter“
Im Grünlandkomplex östlich „Gottensträter“ (Bau-km 49+300 bis 49+450) wur-
den die Arten Großer Abendsegler, Fransenfledermaus und Zwergfledermaus
nachgewiesen.
Der Vorhabenträger kommt hier selbst zu der Einschätzung, dass aufgrund der
vollständigen Umgestaltung des Funktionsraumes am Künsebecker Bach und
durch den Verlust der Leitstrukturen die bestehenden lokalen Funktionen verlo-
ren gehen und eine Umorientierung der Fledermäuse erfolgt. Erhebliche Beein-
trächtigungen sind dennoch nicht zu erwarten:
Das Tötungsverbot des § 44 Abs. 1 Nr. 1 Alt. 1 BNatSchG kann nicht als erfüllt
angesehen werden, da mit diesem Planfeststellungsbeschluss auf der nordöst-
lichen und südwestlichen Seite der Trasse eine Lärmschutzwall /-wand-
Kombination mit einer Höhe von 4,0 m als Vermeidungsmaßnahme festgelegt
ist. Diese Maßnahme entspricht den Anforderungen nach FGSV (2008) und
schirmt das Regenrückhaltebecken (Attraktivität als Jagdhabitat) von der Tras-
se ab.
Problematisch erscheint indes, dass die Unterführung des Künsebecker Baches
(BW 7) mit einer Lichten Höhe von 1,5 m bei einer Lichten Weite von 8 m nicht
die nach dem derzeitigen Stand der Konventionsbildung genannte Sollhöhe für
Querungshilfen erfüllt. Für Fließgewässerdurchlässe wird eine lichte Höhe von
mehr oder gleich 3 m über dem Mittelwasserstand und eine lichte Weite von
mehr oder gleich 4 m empfohlen (Seite 46 des Merkblattes zur Anlage von Que-
rungshilfen für Tiere und zur Vernetzung von Lebensräumen an Straßen
(MAQ)). Die Gutachter des Vorhabenträgers (FÖA Landschaftsplanung) weisen
aber zu Recht darauf hin, dass die in der FGSV (2008) angeführten Maße zur
Bauwerksdimensionierung vor dem Hintergrund der noch nicht abgeschlosse-
nen Konsensbildung lediglich einen Orientierungswert (keinen Richtwert) dar-
stellen, von dem in begründeten Fällen abgewichen werden kann (vgl. auch
Seite 6 des Merkblattes zur Anlage von Querungshilfen für Tiere und zur Ver-
netzung von Lebensräumen an Straßen (MAQ)). Vorliegend konnte das Büro
FÖA Landschaftsplanung, vor allem aufgrund eigener Erfahrungswerte, nach-
vollziehbar darlegen, dass die diesbezüglich nicht anspruchsvollen Arten
Zwerg- und Fransenfledermaus die Unterführung nutzen werden.
Zur Optimierung der Lenkungsfunktion werden aber mit diesem Planfeststel-
lungsbeschluss zum Teil zeitlich vorauslaufende und örtlich gebunden Maß-
nahmen für eine Durchgängigkeit der Gehölzstrukturen und eine Anbindung an
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