07.02.2013 Aufrufe

(Westfalen) – Borgholzhausen - Bezirksregierung Detmold ...

(Westfalen) – Borgholzhausen - Bezirksregierung Detmold ...

(Westfalen) – Borgholzhausen - Bezirksregierung Detmold ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Aus hiesiger Sicht ist die Untersuchung der Fledermäuse keineswegs unklar.<br />

Bei den Untersuchungen 2005 wurden in 36 Geländeabschnitten (Probeflä-<br />

chen) jeweils fünf Wiederholungserfassungen im Zeitraum Anfang Juni bis An-<br />

fang September 2005 vorgenommen. Die Untersuchung wurde ergänzt durch<br />

Netzfänge und weitere Erfassung durch automatische Aufzeichnung mittels<br />

Horchboxen. Bei den Horchboxen kamen zwischen sechs und zehn Geräte<br />

gleichzeitig (synchron) zur Anwendung, so dass eine überlappende Abdeckung<br />

aller Probeflächen gewährleistet war. FÖA Landschaftsplanung kommt insoweit<br />

zu dem nachvollziehbaren und von der Höheren Landschaftsbehörde der Be-<br />

zirksregierung <strong>Detmold</strong> mitgetragenen Ergebnis, dass diese Untersuchungsin-<br />

tensität der in Fachkreisen in neuerer Zeit für notwendig erachteten Methoden-<br />

mix und Methodenwahl entspricht und damit den besten wissenschaftlichen Er-<br />

kenntnisstand darstellt.<br />

Zu den Verdachtsmomenten auf Wochenstuben ist auszuführen, dass in den ar-<br />

tenschutzrechtlichen Untersuchungen nach Wochenstuben, Winterquartieren<br />

(wiederkehrend genutzte Wohnstätten, wobei die wiederkehrende Nutzung von<br />

hoher funktionaler Bedeutung für die Art ist) und Sommer(zwischen-)quartieren<br />

differenziert werde. Weiterhin werde differenziert, ob eine Baumhöhle, die Quar-<br />

tier sein könnte, im Wirkungsbereich der Straße liegt oder ob sie fern der Bau-<br />

stelle anzunehmen ist. Die bau- und anlagebedingt beeinträchtigten Flächen<br />

wurden intensiv auf Quartiere und Quartierstrukturen, die als Fortpflanzungs-<br />

und Ruhestätten dienen könnten, kontrolliert. Waldbereiche, die fern der Trasse<br />

liegen, wurden <strong>–</strong> mit Ausnahme der Kartierung von Quartieren der<br />

Bechsteinfledermaus mit anderen Zielsetzungen <strong>–</strong> nicht erhoben, weil keine Ge-<br />

fährdung zu erwarten war. Dieser fachlichen Einschätzung wird gefolgt.<br />

Hinsichtlich der Frage, ob alle von Fledermäusen besetzten Baumhöhlen zu er-<br />

fassen sind, muss nach Einschätzung von FÖA Landschaftsplanung auf den<br />

Zeitpunkt des Eintrittes der möglichen Beeinträchtigung abgestellt werden. Weil<br />

Fledermäuse ihre Quartiere im Laufe eines Jahres viele Male wechseln (meist<br />

alle 2-3 Tage), sei es praxisfremd und auch nicht dem Schutz der Tiere die-<br />

nend, wenn die artenschutzrechtliche Bewertung einzig darauf abstellen würde,<br />

ob ein Quartier zum Zeitpunkt der Bestandserfassung als Fortpflanzungs- oder<br />

Ruhestätte genutzt werde. Vielmehr stelle sich die Frage, ob anzunehmen ist,<br />

dass der Verlust des festgestellten Quartiers oder der durch Baumhöhlenkartie-<br />

rung festgestellten Quartierstruktur (Höhle oder Spalte in alten Bäumen) zum<br />

Zeitpunkt der Projektrealisierung Individuen der Art gefährden könnte. Diese<br />

236

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!