(Westfalen) – Borgholzhausen - Bezirksregierung Detmold ...

Bei der V 37 sind qualitative Beeinträchtigungen des Grundwassers durch Ver-
siegelung und Schadstoffeintrag auf insgesamt 6,8 ha mittel und 4,0 ha hoch
empfindlicher Flächen zu befürchten. Sie meidet die absolute Vorrangfläche bei
Hörste zumindest im Untersuchungsabschnitt 2, schneidet aber in Abschnitt 3
noch in diese Fläche hinein. Sie durchläuft die WSG Halle-Bokel und Halle-
Tatenhausen auf einer Länge von 3,8 km, wobei die Entnahmebrunnen jeweils
unterstrom der Trasse liegen. Auch das geplante WSG Borgholzhausen/Holtfeld
ist von der V 37 betroffen.
Besondere Aufmerksamkeit muss im Zusammenhang mit dem Grundwasser-
schutz der Tatsache zukommen, dass die V 37 nur mit einer Tunnellage unter
dem Wohngebiet Schlammpatt der Stadt Halle hindurch realisiert werden kann.
Für die relativ günstige Bewertung der V 37 in der UVS 1993 wird diese Tunnel-
lage vorausgesetzt. Auch ohne hydrogeologische Detailuntersuchung kam aber
auch schon die UVS 1993 zu der Einschätzung, dass erhebliche Beeinträchti-
gungen des Grund- und Oberflächenwasser nicht ausgeschlossen werden kön-
nen (UVS 1993, Band 2, Seite 130).
Im Auftrag des Vorhabenträgers hat das Büro Schmidt und Partner im Novem-
ber 2002 die „Hydrogeologische Detailuntersuchungen zur Bewertung der Tras-
senvariante Nord unter Berücksichtigung der Variantenbewertung unterschiedli-
cher Tieflagen“ vorgelegt. Dieses Gutachten war Gegenstand des mittlerweile
eingestellten Planfeststellungsverfahrens für den Bau der A 33 im Abschnitt 7.1
auf der aufgegebenen Trassenführung V 16+ und ist insofern der Planfeststel-
lungsbehörde bekannt.
Untersucht wurde der Bereich zwischen der Straße „Hachhove“ im Osten und
der „Clever Str.“ im Westen (Bau-km 51.000 bis 54.000). Die Nordtrasse V 37
durchschneidet die Wasserschutzgebiete Tatenhausen und Bokel. Die Techni-
schen Werke Osning stellen in diesen Wasserschutzgebieten die Wasserver-
sorgung der Stadt Halle sicher. Die V 37 verläuft hier oberstrom der Entnahme-
brunnen.
Der Gutachter kam zu dem Schluss, dass eine vollständige Tieflage zu Eingrif-
fen auch in den unteren, für die Wassergewinnung bedeutsamen Grundwasser-
leiter führt und dabei insbesondere auch die schützende Deckschicht durch-
schnitten wird. Es werde daher zu einem hydraulischen Kurzschluss zwischen
dem oberen und dem – derzeit geschützten – unteren Grundwasserleiter kom-
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