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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64076 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1001<br />

entstanden sei: denn <strong>Die</strong>s besagt das Wort »zusammengesetzt«.<br />

Doch läßt sich <strong>Die</strong>ses so wenig behaupten,<br />

wie das Gegentheil. <strong>Die</strong> Theilbarkeit besagt bloß<br />

die Möglichkeit, das Ganze in Theile zu zerlegen; keineswegs,<br />

daß es aus Theilen zusammengesetzt <strong>und</strong><br />

dadurch entstanden sei. <strong>Die</strong> Theilbarkeit behauptet<br />

bloß die Theile a parte post; das Zusammengesetztseyn<br />

behauptet sie a parte ante. Denn zwischen den<br />

Theilen <strong>und</strong> dem Ganzen ist wesentlich kein Zeitverhältniß:<br />

vielmehr bedingen sie sich wechselseitig <strong>und</strong><br />

sind insofern stets zugleich: denn nur sofern Beide dasind,<br />

besteht das räumlich Ausgedehnte. Was daher<br />

Kant in der Anmerkung zur Thesis sagt: »Den Raum<br />

sollte man eigentlich nicht Compositum, sondern<br />

Totum nennen u.s.w.«, dies gilt ganz <strong>und</strong> gar auch<br />

von der Materie, <strong>als</strong> welche bloß der wahrnehmbar<br />

gewordene Raum ist. – Dagegen folgt die unendliche<br />

Theilbarkeit der Materie, welche die Antithese behauptet,<br />

a priori <strong>und</strong> unwidersprechlich aus der des<br />

Raumes, den sie erfüllt. <strong>Die</strong>ser Satz hat gar nichts<br />

gegen sich: daher ihn auch Kant, S. 513; v, 541, wo<br />

er ernstlich <strong>und</strong> in eigener Person, nicht mehr <strong>als</strong><br />

Wortführer des adikos logos spricht, <strong>als</strong> objektive<br />

Wahrheit darstellt: desgleichen in den »Metaphysischen<br />

Anfangsgründen der Naturwissenschaft« (S.<br />

108, erste Ausgabe) steht der Satz, »die Materie ist<br />

ins Unendliche theilbar«, <strong>als</strong> ausgemachte Wahrheit<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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