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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63705 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 630<br />

§ 56<br />

<strong>Die</strong>se Freiheit, diese Allmacht, <strong>als</strong> deren Aeußerung<br />

<strong>und</strong> Abbild die ganze sichtbare <strong>Welt</strong>, ihre Erscheinung,<br />

dasteht <strong>und</strong> den Gesetzen gemäß, welche<br />

die Form der Erkenntniß mit sich bringt, sich fortschreitend<br />

entwickelt, – kann nun auch, <strong>und</strong> zwar da,<br />

wo ihr, in ihrer vollendetesten Erscheinung, die vollkommen<br />

adäquate Kenntniß ihres eigenen Wesens<br />

aufgegangen ist, von Neuem sich äußern, indem sie<br />

nämlich entweder auch hier, auf dem Gipfel der Besinnung<br />

<strong>und</strong> des Selbstbewußtseyns, das Selbe will,<br />

was sie blind <strong>und</strong> sich selbst nicht kennend wollte,<br />

wo dann die Erkenntniß, wie im Einzelnen, so im<br />

Ganzen, für sie stets Motiv bleibt; oder aber auch umgekehrt,<br />

diese Erkenntniß wird ihr ein Quietiv, welches<br />

alles Wollen beschwichtigt <strong>und</strong> aufhebt. <strong>Die</strong>s ist<br />

die schon oben im Allgemeinen aufgestellte Bejahung<br />

<strong>und</strong> Verneinung des <strong>Wille</strong>ns zum Leben, welche, <strong>als</strong><br />

in Hinsicht auf den Wandel des Individuums allgemeine,<br />

nicht einzelne <strong>Wille</strong>nsäußerung, nicht die Entwickelung<br />

des Charakters störend modificirt, noch in<br />

einzelnen Handlungen ihren Ausdruck findet; sondern<br />

entweder durch immer stärkeres Hervortreten der ganzen<br />

bisherigen Handlungsweise, oder umgekehrt,<br />

durch Aufhebung derselben, lebendig die Maxime<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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