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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64080 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1005<br />

sei, hebt eine neue Betrachtung an, welche in der ersten<br />

nicht unmittelbar enthalten ist.<br />

Eine gewisse Scheinbarkeit ist der Antinomie nicht<br />

abzusprechen: dennoch ist es merkwürdig, daß kein<br />

Theil der Kantischen Philosophie so wenig Widerspruch<br />

erfahren, ja, so viel Anerkennung gef<strong>und</strong>en<br />

hat, wie diese so höchst paradoxe Lehre. Fast alle<br />

philosophische Parteien <strong>und</strong> Lehrbücher haben sie<br />

gelten gelassen <strong>und</strong> wiederholt, auch wohl bearbeitet;<br />

während beinahe alle andern Lehren Kants angefochten<br />

worden sind, ja, es nie an einzelnen schiefen Köpfen<br />

gefehlt hat, welche sogar die transscendentale Aesthetik<br />

verwarfen. Der ungetheilte Beifall, den hingegen<br />

die Antinomie gef<strong>und</strong>en, mag am Ende daher<br />

kommen, daß gewisse Leute mit innerlichem Behagen<br />

den Punkt betrachten, wo so recht eigentlich der Verstand<br />

stille stehn soll, indem er auf etwas gestoßen<br />

wäre, was zugleich ist <strong>und</strong> nicht ist, <strong>und</strong> sie demnach<br />

das sechste Kunststück des Philadelphia, in Lichtenbergs<br />

Anschlagszettel, hier wirklich vor sich hätten.<br />

Kants nun folgende Kritische Entscheidung des<br />

kosmologischen Streites ist, wenn man ihren eigentlichen<br />

Sinn erforscht, nicht Das, wofür er sie giebt,<br />

nämlich die Auflösung des Streites durch die Eröffnung,<br />

daß beide Theile, von f<strong>als</strong>chen Voraussetzungen<br />

ausgehend, im ersten <strong>und</strong> zweiten Widerstreit<br />

beide Unrecht, aber im dritten <strong>und</strong> vierten beide Recht<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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