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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64144 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1069<br />

dem, dem Ganzen gewaltsam angepaßten Zuschnitt<br />

der Kritik der reinen Vernunft, ganz besonders aber in<br />

der bei den Haaren herbeigezogenen Antinomie der<br />

ästhetischen Urtheilskraft. Man könnte auch einen<br />

Vorwurf großer Inkonsequenz daraus nehmen, daß,<br />

nachdem in der Kritik der reinen Vernunft unablässig<br />

wiederholt ist, der Verstand sei das Vermögen zu urtheilen,<br />

<strong>und</strong> nachdem die Formen seiner Urtheile zum<br />

Gr<strong>und</strong>stein aller Philosophie gemacht sind, nun noch<br />

eine ganz eigenthümliche Urtheilskraft auftritt, die<br />

von jenem völlig verschieden ist. Was übrigens ich<br />

Urtheilskraft nenne, nämlich die Fähigkeit, die anschauliche<br />

Erkenntniß in die abstrakte zu übertragen<br />

<strong>und</strong> diese wieder richtig auf jene anzuwenden, ist im<br />

positiven Theil meiner Schrift ausgeführt.<br />

Bei weitem das Vorzüglichste in der Kritik der ästhetischen<br />

Urtheilskraft ist die Theorie des Erhabenen:<br />

sie ist ungleich besser gelungen, <strong>als</strong> die des<br />

Schönen, <strong>und</strong> giebt nicht nur, wie jene, die allgemeine<br />

Methode der Untersuchung an, sondern auch noch ein<br />

Stück des rechten Weges dazu, so sehr, daß wenn sie<br />

gleich nicht die eigentliche Auflösung des Problems<br />

giebt, sie doch sehr nahe daran streift.<br />

In der Kritik der teleologischen Urtheilskraft kann<br />

man, wegen der Einfachheit des Stoffs, vielleicht<br />

mehr <strong>als</strong> irgendwo Kants seltsames Talent erkennen,<br />

einen Gedanken hin <strong>und</strong> her zu wenden <strong>und</strong> auf man-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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