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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63393 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 318<br />

<strong>Die</strong> aus solchem Siege über mehrere niedere Ideen,<br />

oder Objektivationen des <strong>Wille</strong>ns, hervorgehende<br />

vollkommenere gewinnt, eben dadurch, daß sie von<br />

jeder überwältigten, ein höher potenzirtes Analogen<br />

in sich aufnimmt, einen ganz neuen Charakter: der<br />

<strong>Wille</strong> objektivirt sich auf eine neue deutlichere Art: es<br />

entsteht, ursprünglich durch generatio aequivoca,<br />

nachher durch Assimilation an den vorhandenen<br />

Keim, organischer Saft, Pflanze, Thier, Mensch. Also<br />

aus dem Streit niedrigerer Erscheinungen geht die höhere,<br />

sie alle verschlingende, aber auch das Streben<br />

aller in höherm Grade verwirklichende hervor. – Es<br />

herrscht demnach schon hier das Gesetz: serpens, nisi<br />

serpentem comederit, non fit draco.<br />

Ich wollte, daß es mir möglich gewesen wäre,<br />

durch die Klarheit der Darstellung, die dem Stoffe anhängende<br />

Dunkelheit dieser Gedanken zu überwinden:<br />

allein ich sehe gar wohl, daß die eigene Betrachtung<br />

des Lesers mir sehr zu Hülfe kommen muß,<br />

wenn ich nicht unverstanden bleiben, oder mißverstanden<br />

werden soll. – Der gegebenen Ansicht gemäß,<br />

wird man zwar im Organismus die Spuren chemischer<br />

<strong>und</strong> physischer Wirkungsarten nachweisen, aber nie<br />

ihn aus diesen erklären können; weil er keineswegs<br />

ein durch das vereinigte Wirken solcher Kräfte, <strong>als</strong>o<br />

zufällig hervorgebrachtes Phänomen ist, sondern eine<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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