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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63427 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 352<br />

Wesen der <strong>Welt</strong> besteht, so wie er sich auch <strong>als</strong> das<br />

erkennende Subjekt findet, dessen <strong>Vorstellung</strong> die<br />

ganze <strong>Welt</strong> ist, welche insofern nur in Bezug auf sein<br />

Bewußtseyn, <strong>als</strong> ihren nothwendigen Träger, ein Daseyn<br />

hat. Jeder ist <strong>als</strong>o in diesem doppelten Betracht<br />

die ganze <strong>Welt</strong> selbst, der Mikrokosmos, findet beide<br />

Seiten derselben ganz <strong>und</strong> vollständig in sich selbst.<br />

Und was er so <strong>als</strong> sein eigenes Wesen erkennt, das<br />

Selbe erschöpft auch das Wesen der ganzen <strong>Welt</strong>, des<br />

Makrokosmos: auch sie <strong>als</strong>o ist, wie er selbst, durch<br />

<strong>und</strong> durch <strong>Wille</strong>, <strong>und</strong> durch <strong>und</strong> durch <strong>Vorstellung</strong>,<br />

<strong>und</strong> nichts bleibt weiter übrig. So sehn wir hier die<br />

Philosophie des Thales, die den Makrokosmos, <strong>und</strong><br />

die des Sokrates, die den Mikrokosmos betrachtete,<br />

zusammenfallen, indem das Objekt beider sich <strong>als</strong> das<br />

Selbe aufweist. – Größere Vollständigkeit aber <strong>und</strong><br />

dadurch auch größere Sicherheit wird die gesammte in<br />

den zwei ersten Büchern mitgetheilte Erkenntniß gewinnen,<br />

durch die noch folgenden zwei Bücher, in<br />

denen hoffentlich auch manche Frage, welche bei unserer<br />

bisherigen Betrachtung deutlich oder <strong>und</strong>eutlich<br />

sich aufgeworfen haben mag, ihre genügende Antwort<br />

finden wird.<br />

Inzwischen mag eine solche Frage noch eigens erörtert<br />

werden, da sie eigentlich nur aufgeworfen werden<br />

kann, solange man noch nicht ganz in den Sinn<br />

der bisherigen Darstellung eingedrungen ist, <strong>und</strong> eben<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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