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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64069 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 994<br />

die Bejahung oder Verneinung in einem Urtheil, die<br />

transscendenten Ideen über die Materie, wobei nicht<br />

ein Mal eine zufällige Wortähnlichkeit zum Gr<strong>und</strong>e<br />

liegt: denn gerade auf die Quantität <strong>und</strong> nicht auf die<br />

Qualität der Materie bezieht sich ihre mechanische<br />

(nicht chemische) Theilbarkeit. Aber, was noch mehr<br />

ist, diese ganze Idee von der Theilbarkeit gehört gar<br />

nicht unter die Folgerungen nach dem Satze vom<br />

Gr<strong>und</strong>e, aus welchem, <strong>als</strong> dem Inhalt der hypothetischen<br />

Form, doch alle kosmologischen Ideen fließen<br />

sollen. Denn die Behauptung, auf welcher Kant dabei<br />

fußet, daß das Verhältniß der Theile zum Ganzen das<br />

der Bedingung zum Bedingten, <strong>als</strong>o ein Verhältniß<br />

gemäß dem Satz vom Gr<strong>und</strong>e sei, ist ein zwar feines,<br />

aber doch gr<strong>und</strong>loses Sophisma. Jenes Verhältniß<br />

stützt sich vielmehr auf den Satz vom Widerspruch.<br />

Denn das Ganze ist nicht durch die Theile, noch diese<br />

durch jenes; sondern Beide sind nothwendig zusammen,<br />

weil sie Eines sind <strong>und</strong> ihre Trennung nur ein<br />

willkürlicher Akt ist. Darauf beruht es, nach dem Satz<br />

vom Widerspruch, daß, wenn die Theile weggedacht<br />

werden, auch das Ganze weggedacht ist, <strong>und</strong> umgekehrt;<br />

keineswegs aber darauf, daß die Theile <strong>als</strong><br />

Gr<strong>und</strong> das Ganze <strong>als</strong> Folge bedingten <strong>und</strong> wir daher,<br />

nach dem Satz vom Gr<strong>und</strong>e, nothwendig getrieben<br />

würden, die letzten Theile zu suchen, um daraus, <strong>als</strong><br />

seinem Gr<strong>und</strong>e, das Ganze zu verstehn. – So große<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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