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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64760 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1685<br />

gebliebenen Zustandes der von ihnen so sehr vermiedenen<br />

Metaphysik welche durch den, bei allem guten<br />

<strong>Wille</strong>n, seichten <strong>und</strong> mit Urtheilskraft sehr dürftig begabten<br />

Herrn Cousin schlecht vertreten wird. Sie<br />

sind, durch den frühem Einfluß Condillac's, im Gr<strong>und</strong>e<br />

noch immer Lockianer. Daher ist ihnen das Ding<br />

an sich eigentlich die Materie, aus deren Gr<strong>und</strong>eigenschaften,<br />

wie Undurchdringlichkeit, Gestalt, Härte<br />

<strong>und</strong> sonstige primary qualities, Alles in der <strong>Welt</strong> zuletzt<br />

erklärbar seyn muß: das lassen sie sich nicht ausreden,<br />

<strong>und</strong> ihre stillschweigende Voraussetzung ist,<br />

daß die Materie nur durch mechanische Kräfte bewegt<br />

werden kann. In Deutschland hat Kants Lehre den<br />

Absurditäten der Atomistik <strong>und</strong> der durchweg mechanischen<br />

Physik auf die Dauer vorgebeugt; wenn gleich<br />

im gegenwärtigen Augenblick diese Ansichten auch<br />

hier grassiren; welches eine Folge der durch Hegel<br />

herbeigeführten Seichtigkeit, Rohheit <strong>und</strong> Unwissenheit<br />

ist. – Inzwischen ist nicht zu leugnen, daß nicht<br />

nur die offenbar poröse Beschaffenheit der Naturkörper,<br />

sondern auch zwei specielle Lehren der neuem<br />

Physik dem Atomenunwesen scheinbar Vorschub gethan<br />

haben: nämlich Hauy's Krystallographie, welche<br />

jeden Krystall auf seine Kerngestalt zurückführt, die<br />

ein Letztes, aber doch nur relativ Untheilbares ist; sodann<br />

Berzelius' Lehre von den chemischen Atomen,<br />

welche jedoch bloße Ausdrücke der Verbindungsver-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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