18.01.2013 Aufrufe

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

64451 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1376<br />

weshalb er, in der Wirklichkeit, meistens tief unter<br />

Dem bleibt, was er seyn könnte. Seine Funktionen<br />

hängen von so gar vielen Bedingungen ab, welche<br />

wir, in der Erscheinung, in der sie uns allein gegeben<br />

sind, nur <strong>als</strong> anatomische <strong>und</strong> physiologische erfassen<br />

können, daß ein auch nur in einer Richtung entschieden<br />

excellirender Intellekt zu den seltensten Naturerscheinungen<br />

gehört; daher eben die Produktionen<br />

eines solchen Jahrtausende hindurch aufbewahrt werden,<br />

ja, jede Reliquie eines so begünstigten Individuums<br />

zum köstlichsten Kleinod wird. Von einem solchen<br />

Intellekt bis zu dem, der sich dem Blödsinn nähert,<br />

sind der Abstufungen unzählige. <strong>Die</strong>sen gemäß<br />

fällt nun zunächst der geistige Gesichtskreis eines<br />

Jeden sehr verschieden aus, nämlich von dem der bloßen<br />

Auffassung der Gegenwart, die selbst das Thier<br />

hat, zu dem, der doch auch die nächste St<strong>und</strong>e, zu<br />

dem, der den Tag umfaßt, selbst noch den morgenden,<br />

die Woche, das Jahr, das Leben, die Jahrh<strong>und</strong>erte,<br />

Jahrtausende, bis zu dem eines Bewußtseyns, welches<br />

fast beständig den, wenn auch <strong>und</strong>eutlich dämmernden<br />

Horizont der Unendlichkeit gegenwärtig hat, dessen<br />

Gedanken daher einen diesem angemessenen Charakter<br />

annehmen. – Ferner zeigt jener Unterschied der<br />

Intelligenzen sich in der Schnelligkeit ihres Denkens,<br />

auf welche sehr viel ankommt, <strong>und</strong> die so verschieden<br />

<strong>und</strong> allmälig abgestuft seyn mag, wie die der Punkte<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!