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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63925 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 850<br />

chen die Erscheinungen an einander geknüpft sind<br />

<strong>und</strong> welche alle, Zeit <strong>und</strong> Raum sowohl <strong>als</strong> Kausalität<br />

<strong>und</strong> Schlußfolge, ich unter den Ausdruck des Satzes<br />

vom Gr<strong>und</strong>e zusammenfasse, wären absolute <strong>und</strong><br />

durch gar nichts bedingte Gesetze, aeternae veritates,<br />

die <strong>Welt</strong> selbst wäre nur in Folge <strong>und</strong> Gemäßheit<br />

derselben, <strong>und</strong> daher müsse nach ihrem Leitfaden das<br />

ganze Räthsel der <strong>Welt</strong> sich lösen lassen. <strong>Die</strong> zu diesem<br />

Behuf gemachten Annahmen, welche Kant unter<br />

dem Namen der Ideen der Vernunft kritisirt, dienten<br />

eigentlich nur, die bloße Erscheinung, das Werk der<br />

Maja, die Schattenwelt des Plato, zur einzigen <strong>und</strong><br />

höchsten Realität zu erheben, sie an die Stelle des Innersten<br />

<strong>und</strong> wahren Wesens der Dinge zu setzen, <strong>und</strong><br />

die wirkliche Erkenntniß von diesem dadurch unmöglich<br />

zu machen: d.h., mit einem Wort, die Träumer<br />

noch fester einzuschläfern. Kam zeigte jene Gesetze,<br />

<strong>und</strong> folglich die <strong>Welt</strong> selbst, <strong>als</strong> durch die Erkenntnißweise<br />

des Subjekts bedingt; woraus folgte, daß, soweit<br />

man auch am Leitfaden jener weiter forschte <strong>und</strong><br />

weiter schlösse, man in der Hauptsache, d.h. in der<br />

Erkenntniß des Wesens der <strong>Welt</strong> an sich <strong>und</strong> außer<br />

der <strong>Vorstellung</strong>, keinen Schritt vorwärts käme, sondern<br />

nur sich so bewegte, wie das Eichhörnchen im<br />

Rade. Man kann daher auch sämmtliche Dogmatiker<br />

mit Leuten vergleichen, welche meinten, daß wenn sie<br />

nur recht lange geradeaus giengen, sie zu der <strong>Welt</strong><br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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