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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63448 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 373<br />

seinem <strong>Die</strong>nste bestimmt ist, <strong>als</strong> ein Mittel (mêchanê)<br />

zur Erreichung seiner jetzt komplicirteren<br />

(polytelestera) Zwecke, zur Erhaltung eines vielfache<br />

Bedürfnisse habenden Wesens. Ursprünglich <strong>als</strong>o <strong>und</strong><br />

ihrem Wesen nach ist die Erkenntniß dem <strong>Wille</strong>n<br />

durchaus dienstbar, <strong>und</strong> wie das unmittelbare Objekt,<br />

welches mittelst Anwendung des Gesetzes der Kausalität<br />

ihr Ausgangspunkt wird, nur objektivirter <strong>Wille</strong><br />

ist, so bleibt auch alle dem Satze vom Gr<strong>und</strong>e nachgehende<br />

Erkenntniß in einer näheren oder entfernteren<br />

Beziehung zum <strong>Wille</strong>n. Denn das Individuum findet<br />

seinen Leib <strong>als</strong> ein Objekt unter Objekten, zu denen<br />

allen derselbe mannigfaltige Verhältnisse <strong>und</strong> Beziehungen<br />

nach dem Satz vom Gr<strong>und</strong>e hat, deren Betrachtung<br />

<strong>als</strong>o immer, auf näherem oder fernerem<br />

Wege, zu seinem Leibe, <strong>als</strong>o zu seinem <strong>Wille</strong>n, zurückführt.<br />

Da es der Satz vom Gr<strong>und</strong>e ist, der die Objekte<br />

in diese Beziehung zum Leibe <strong>und</strong> dadurch zum<br />

<strong>Wille</strong>n stellt; so wird die diesem dienende Erkenntniß<br />

auch einzig bestrebt seyn, von den Objekten eben die<br />

durch den Satz vom Gr<strong>und</strong>e gesetzten Verhältnisse<br />

kennen zu lernen, <strong>als</strong>o ihren mannigfaltigen Beziehungen<br />

in Raum, Zeit <strong>und</strong> Kausalität nachgehn. Denn<br />

nur durch diese ist das Objekt dem Individuo interessant,<br />

d.h. hat ein Verhältniß zum <strong>Wille</strong>n. Daher erkennt<br />

denn auch die dem <strong>Wille</strong>n dienende Erkenntniß<br />

von den Objekten eigentlich nichts weiter, <strong>als</strong> ihre<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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