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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63945 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 870<br />

gorien, welches Geschäft die Vernunft, nach ihrem<br />

angeblichen Princip das Unbedingte zu suchen, verrichtet,<br />

die Ideen der Vernunft. <strong>Die</strong>ses geht nun so<br />

vor sich: die drei Kategorien der Relation geben drei<br />

allein mögliche Arten von Obersätzen zu Schlüssen,<br />

welche letztere demgemäß ebenfalls in drei Arten zerfallen,<br />

jede von welchen <strong>als</strong> ein Ei anzusehn ist, aus<br />

dem die Vernunft eine Idee brütet: nämlich aus der<br />

kategorischen Schlußart die Idee der Seele, aus der<br />

hypothetischen die Idee der <strong>Welt</strong>, <strong>und</strong> aus der disjunktiven<br />

die Idee von Gott. In der mittelsten, der Idee<br />

der <strong>Welt</strong>, wiederholt sich nun noch ein Mal die Symmetrie<br />

der Kategorientafel, indem ihre vier Titel vier<br />

Thesen hervorbringen, von denen jede ihre Antithese<br />

zum symmetrischen Pendant hat.<br />

Wir zollen zwar der wirklich höchst scharfsinnigen<br />

Kombination, welche dies zierliche Gebäude hervorrief,<br />

unsere Bew<strong>und</strong>erung; werden aber weiterhin dasselbe<br />

in seinem F<strong>und</strong>ament <strong>und</strong> in seinen Theilen<br />

gründlich untersuchen, – Doch müssen folgende Betrachtungen<br />

vorangeschickt werden.<br />

Es ist zum Erstaunen, wie Kant, ohne sich weiter<br />

zu besinnen, seinen Weg verfolgt, seiner Symmetrie<br />

nachgehend, nach ihr Alles ordnend, ohne jem<strong>als</strong><br />

einen der so behandelten Gegenstände für sich in Betracht<br />

zu nehmen. Ich will mich näher erklären. Nach-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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