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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64008 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 933<br />

Körpern sind, folglich jeder der beiden Zustände auch<br />

alle betheiligten Körper implicirt, die Wirkung <strong>als</strong>o,<br />

d. i. der neu eintretende Zustand, z.B. beim Stoß, sich<br />

auf beide Körper in gleichem Verhältniß erstreckt: so<br />

sehr daher der gestoßene Körper verändert wird, eben<br />

so sehr wird es der stoßende (jeder im Verhältniß seiner<br />

Masse <strong>und</strong> Geschwindigkeit). Beliebt es, dieses<br />

Wechselwirkung zu nennen; so ist eben durchaus jede<br />

Wirkung Wechselwirkung, <strong>und</strong> es tritt deswegen kein<br />

neuer Begriff <strong>und</strong> noch weniger eine neue Funktion<br />

des Verstandes dafür ein, sondern wir haben nur ein<br />

überflüssiges Synonym der Kausalität. <strong>Die</strong>se Ansicht<br />

aber spricht Kant unbedachtsamerweise geradezu aus,<br />

in den »Metaphysischen Anfangsgründen der Naturwissenschaft«,<br />

wo der Beweis des vierten Lehrsatzes<br />

der Mechanik anhebt: »Alle äußere Wirkung in der<br />

<strong>Welt</strong> ist Wechselwirkung«. Wie sollen dann für einfache<br />

Kausalität <strong>und</strong> für Wechselwirkung verschiedene<br />

Funktionen a priori im Verstande liegen, ja, sogar die<br />

reale Succession der Dinge nur mittelst der erstem,<br />

<strong>und</strong> das Zugleichseyn derselben nur mittelst der letzteren<br />

möglich <strong>und</strong> erkennbar seyn? Danach wäre,<br />

wenn alle Wirkung Wechselwirkung ist, auch Succession<br />

<strong>und</strong> Simultaneität das Selbe, mithin Alles in der<br />

<strong>Welt</strong> zugleich. – Gäbe es wahre Wechselwirkung,<br />

dann wäre auch das perpetuum mobile möglich <strong>und</strong><br />

sogar a priori gewiß: vielmehr aber liegt der Behaup-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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