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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64227 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1152<br />

tung derselben, welche, unter dem Titel Theoria colorum<br />

physiologica eademque primaria, im dritten<br />

Bande der von Justus Radius 1830 herausgegebenen<br />

Scriptores ophthalmologici minores steht, am ausführlichsten<br />

<strong>und</strong> gründlichsten jedoch in der zweiten<br />

Auflage meiner Abhandlung »Ueber den Satz vom<br />

Gr<strong>und</strong>e«, § 21. Dahin <strong>als</strong>o verweise ich über diesen<br />

wichtigen Gegenstand, um gegenwärtige Erläuterungen<br />

nicht noch mehr anzuschwellen.<br />

Hingegen mag eine ins Aesthetische einschlagende<br />

Bemerkung hier ihre Stelle finden. Vermöge der bewiesenen<br />

Intellektualität der Anschauung ist auch der<br />

Anblick schöner Gegenstände, z.B. einer schönen<br />

Aussicht, ein Gehirnphänomen. <strong>Die</strong> Reinheit <strong>und</strong><br />

Vollkommenheit desselben hängt daher nicht bloß<br />

vom Objekt ab, sondern auch von der Beschaffenheit<br />

des Gehirns, nämlich von der Form <strong>und</strong> Größe desselben,<br />

von der Feinheit seiner Textur <strong>und</strong> von der Belebung<br />

seiner Thätigkeit durch die Energie des Pulses<br />

der Gehirnadern. Demnach fällt gewiß das Bild der<br />

selben Aussicht in verschiedenen Köpfen, auch bei<br />

gleicher Schärfe ihrer Augen, so verschieden aus, wie<br />

etwan der erste <strong>und</strong> letzte Abdruck einer stark gebrauchten<br />

Kupferplatte. Hierauf beruht die große Verschiedenheit<br />

der Fähigkeit zum Genüsse der schönen<br />

Natur <strong>und</strong> folglich auch zum Nachbilden derselben,<br />

d.h. zum Hervorbringen des gleichen Gehirnphäno-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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