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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63719 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 644<br />

Erfindung <strong>und</strong> Erhaltung des Kartenspieles, welches<br />

recht eigentlich der Ausdruck der kläglichen Seite der<br />

Menschheit ist.<br />

Aber was auch Natur, was auch das Glück gethan<br />

haben mag; wer man auch sei, <strong>und</strong> was man auch besitze;<br />

der dem Leben wesentliche Schmerz läßt sich<br />

nicht abwälzen:<br />

Pêleidês d' ômôxen, idôn eis ouranon euryn.<br />

(Pelides autem ejulavit, intuitus in coelum latum.)<br />

Und wieder:<br />

Zênos men pais êa Kronionos, autar oizyn<br />

Eichon apeiresiên.<br />

(Jovis quidem filius eram Saturnii; verum<br />

aerumnam<br />

Habebam infinitam.)<br />

<strong>Die</strong> unaufhörlichen Bemühungen, das Leiden zu<br />

verbannen, leisten nichts weiter, <strong>als</strong> daß es seine Gestalt<br />

verändert. <strong>Die</strong>se ist ursprünglich Mangel, Noth,<br />

Sorge um die Erhaltung des Lebens. Ist es, was sehr<br />

schwer hält, geglückt, den Schmerz in dieser Gestalt<br />

zu verdrängen, so stellt er sogleich sich in tausend andern<br />

ein, abwechselnd nach Alter <strong>und</strong> Umständen, <strong>als</strong><br />

Geschlechtstrieb, leidenschaftliche Liebe, Eifersucht,<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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