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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63455 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 380<br />

nen Objektität getrübten Ideen. Wie, indem die Idee<br />

hervortritt, in ihr Subjekt <strong>und</strong> Objekt nicht mehr zu<br />

unterscheiden sind, weil erst indem sie sich gegenseitig<br />

vollkommen erfüllen <strong>und</strong> durchdringen, die Idee,<br />

die adäquate Objektität des <strong>Wille</strong>ns, die eigentliche<br />

<strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Vorstellung</strong>, ersteht; eben so sind auch das<br />

dabei erkennende <strong>und</strong> das erkannte Individuum, <strong>als</strong><br />

Dinge an sich, nicht unterschieden. Denn sehn wir<br />

von jener eigentlichen <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Vorstellung</strong> gänzlich<br />

ab, so bleibt nichts übrig, denn die <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong>.<br />

Der <strong>Wille</strong> ist das Ansich der Idee, die ihn vollkommen<br />

objektivirt; er auch ist das Ansich des einzelnen<br />

Dinges <strong>und</strong> des dasselbe erkennenden Individuums,<br />

die ihn unvollkommen objektiviren. Als <strong>Wille</strong>, außer<br />

der <strong>Vorstellung</strong> <strong>und</strong> allen ihren Formen, ist er einer<br />

<strong>und</strong> der selbe im kontemplirten Objekt <strong>und</strong> im Individuo,<br />

welches sich an dieser Kontemplation emporschwingend<br />

<strong>als</strong> reines Subjekt seiner bewußt wird:<br />

jene Beiden sind daher an sich nicht unterschieden:<br />

denn an sich sind sie der <strong>Wille</strong>, der hier sich selbst erkennt,<br />

<strong>und</strong> nur <strong>als</strong> die Art <strong>und</strong> Weise wie ihm diese<br />

Erkenntniß wird, d.h. nur in der Erscheinung, ist, vermöge<br />

ihrer Form, des Satzes vom Gr<strong>und</strong>, Vielheit <strong>und</strong><br />

Verschiedenheit. So wenig ich ohne das Objekt, ohne<br />

die <strong>Vorstellung</strong>, erkennendes Subjekt bin, sondern<br />

bloßer blinder <strong>Wille</strong>; eben so wenig ist ohne mich, <strong>als</strong><br />

Subjekt des Erkennens, das erkannte Ding Objekt,<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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