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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64083 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1008<br />

durchlaufen wird, noch ein Gränzenloses ein Ganzes<br />

ausmachen. Nur der Thesis <strong>als</strong>o kommt jene Voraussetzung<br />

zu, von der Kant behauptet, daß sie beide<br />

Theile irre geführt hätte.<br />

Es ist schon Lehre des Aristoteles, daß ein Unendliches<br />

nie actu, d.h. wirklich <strong>und</strong> gegeben seyn könne,<br />

sondern bloß potentiâ, Ouk estin energeia einai to<br />

apeiron; – – – – – all' adynaton to entelecheia on<br />

apeiron (infinitum non potest esse actu: – – – – –<br />

sed impossibile, actu esse infinitum). Metaph. K,<br />

10. – Ferner: kat' energeian men gar ouden estin<br />

apeiron, dynamei de epi tên diairesin (nihil enim<br />

actu infinitum est, sed potentia tantum, nempe divisione<br />

ipsa). De generat. et corrupt., 1, 3. – <strong>Die</strong>s<br />

führt er weitläufig aus, Phys. III, 5 u. 6, woselbst er<br />

gewissermaaßen die ganz richtige Auflösung sämmtlicher<br />

antinomischer Gegensätze giebt. Er stellt, in seiner<br />

kurzen Art, die Antinomien dar <strong>und</strong> sagt dann:<br />

»Eines Vermittlers (diaitêtou) bedarf es«: wonach er<br />

die Auflösung giebt, daß das Unendliche, sowohl der<br />

<strong>Welt</strong> Im Raum, <strong>als</strong> in der Zeit <strong>und</strong> in der Theilung,<br />

nie vor dem Regressus, oder Progressus, sondern in<br />

demselben ist. – Also liegt diese Wahrheit schon im<br />

richtig gefaßten Begriff des Unendlichen. Man mißversteht<br />

sich <strong>als</strong>o selbst, wenn man das Unendliche,<br />

welcher Art es auch sei, <strong>als</strong> ein objektiv Vorhandenes<br />

<strong>und</strong> Fertiges, <strong>und</strong> unabhängig vom Regressus zu den-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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