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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64851 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1776<br />

Masse dabei ersetzend, sondern auch, wenn, durch<br />

Verlust eines Ader- oder Nerven-Zweiges eine Verbindung<br />

unterbrochen ist, eine neue eröffnet, mittelst<br />

Vergrößerung anderer Adern oder Nerven, ja vielleicht<br />

gar durch Hervortreibung neuer Zweige; welche<br />

ferner für einen erkrankten Theil, oder Funktion, eine<br />

andere vikariren läßt; beim Verlust eines Auges das<br />

andere schärft, <strong>und</strong> beim Verlust eines Sinnes alle übrigen;<br />

welche sogar eine an sich tödtliche Darmw<strong>und</strong>e<br />

bisweilen durch Anwachsen des Mesenterii oder Peritonaei<br />

schließt; kurz, auf das Sinnreichste jedem<br />

Schaden <strong>und</strong> jeder Störung zu begegnen sucht. Ist<br />

hingegen der Schaden durchaus unheilbar, so eilt sie<br />

den Tod zu beschleunigen, <strong>und</strong> zwar um so mehr, je<br />

höherer Art, <strong>als</strong>o je empfindlicher der Organismus ist.<br />

Sogar dies hat sein Analogen im Instinkt der Insekten:<br />

die Wespen nämlich, welche, den ganzen Sommer<br />

hindurch, ihre Larven, mit großer Mühe <strong>und</strong> Arbeit,<br />

vom Ertrag ihrer Räubereien aufgefüttert haben, nun<br />

aber, im Oktober, die letzte Generation derselben dem<br />

Hungertode entgegengehn sehn, erstechen diese.<br />

(Kirby and Spence, Vol. 1, p. 374.) Ja, noch seltsamere<br />

<strong>und</strong> speciellere Analogien lassen sich auffinden,<br />

z.B. diese: wenn die weibliche Hummel (apis terrestris,<br />

bombylius) Eier legt, ergreift die Arbeitshummeln<br />

ein Drang, die Eier zu verschlingen, welcher sechs bis<br />

acht St<strong>und</strong>en anhält <strong>und</strong> befriedigt wird, wenn nicht<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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