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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63984 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 909<br />

dungskraft a priori, stückweise beschreibt <strong>und</strong> jedes<br />

derselben der ihm entsprechenden Kategorie zutheilt,<br />

in dem w<strong>und</strong>erlichen »Hauptstück vom Schematismus<br />

der reinen Verstandesbegriffe«, welches <strong>als</strong> höchst<br />

dunkel berühmt ist, weil kein Mensch je hat daraus<br />

klug werden können; dessen Dunkelheit jedoch sich<br />

aufhellt, wenn man es von dem hier gegebenen Standpunkt<br />

aus betrachtet, wo denn aber auch mehr, <strong>als</strong> irgendwo,<br />

die Absichtlichkeit seines Verfahrens <strong>und</strong><br />

der zum voraus gefaßte Entschluß, zu finden was der<br />

Analogie entspräche <strong>und</strong> der architektonischen Symmetrie<br />

dienen könnte, an den Tag tritt: ja, dies ist hier<br />

in einem Grade der Fall, der die Sache an das Komische<br />

heranführt. Denn indem er den empirischen<br />

Schematen (oder Repräsentanten unserer wirklichen<br />

Begriffe durch die Phantasie) analoge Schemata der<br />

reinen (inhaltslosen) Verstandesbegriffe a priori (Kategorien)<br />

annimmt, übersieht er, daß der Zweck solcher<br />

Schemata hier ganz wegfällt. Denn der Zweck<br />

der Schemata beim empirischen (wirklichen) Denken<br />

bezieht sich ganz allein auf den materiellen Inhalt<br />

solcher Begriffe: da nämlich diese aus der empirischen<br />

Anschauung abgezogen sind, helfen <strong>und</strong> orientiren<br />

wir uns dadurch, daß wir beim abstrakten Denken<br />

zwischendurch ein Mal auf die Anschauung, daraus<br />

die Begriffe entnommen sind, einen flüchtigen<br />

Rückblick werfen, uns zu versichern, daß unser Den-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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