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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63269 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 194<br />

sie gehören, herrschenden Gestaltung des Satzes vom<br />

Gr<strong>und</strong>e zeigt. Ist sie dahin gelangt, so kann gar nicht<br />

weiter Warum gefragt werden: denn das nachgewiesene<br />

Verhältniß ist dasjenige, welches schlechterdings<br />

nicht anders vorgestellt werden kann, d.h. es ist die<br />

Form aller Erkenntniß. Daher fragt man nicht warum<br />

2+2=4 ist; oder warum Gleichheit der Winkel im<br />

Dreieck, Gleichheit der Seiten bestimmt; oder warum<br />

auf irgend eine gegebene Ursache ihre Wirkung folgt;<br />

oder warum aus der Wahrheit der Prämissen, die der<br />

Konklusion einleuchtet. Jede Erklärung, die auf ein<br />

solches Verhältniß, davon weiter kein Warum gefordert<br />

werden kann, zurückführt, bleibt bei einer angenommenen<br />

qualitas occulta stehn: dieser Art ist aber<br />

auch jede ursprüngliche Naturkraft. Bei einer solchen<br />

muß jede naturwissenschaftliche Erklärung zuletzt<br />

stehn bleiben, <strong>als</strong>o bei einem völlig Dunkelen: sie<br />

muß daher das innere Wesen eines Steines eben so<br />

unerklärt lassen, wie das eines Menschen; kann so<br />

wenig von der Schwere, Kohäsion, chemischen Eigenschaften<br />

u.s.w., die Jener äußert, <strong>als</strong> vom Erkennen<br />

<strong>und</strong> Handeln <strong>Die</strong>ses Rechenschaft geben. So z.B. ist<br />

die Schwere eine qualitas occulta: denn sie läßt sich<br />

wegdenken, geht <strong>als</strong>o nicht aus der Form des Erkennens<br />

<strong>als</strong> ein Nothwendiges hervor: dies hingegen ist<br />

der Fall mit dem Gesetze der Trägheit, <strong>als</strong> welches<br />

aus dem der Kausalität folgt; daher eine Zurückfüh-<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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