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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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64732 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 1657<br />

wir dieser Aussage keine unbedingte Wahrheit zugestehn,<br />

vielmehr nur eine durchweg bedingte, welche<br />

Kant treffend <strong>als</strong> eine solche bezeichnet hat, indem er<br />

sie die Erscheinung im Gegensatz des Dinges an sich<br />

nannte. –<br />

Wenn es, trotz dieser wesentlichen Beschränkung<br />

des Intellekts, möglich wird, auf einem Umwege,<br />

nämlich mittelst der weit verfolgten Reflexion <strong>und</strong><br />

durch künstliche Verknüpfung der nach außen gerichteten,<br />

objektiven Erkenntniß mit den Datis des Selbstbewußtseyns,<br />

zu einem gewissen Verständniß der<br />

<strong>Welt</strong> <strong>und</strong> des Wesens der Dinge zu gelangen; so wird<br />

dieses doch nur ein sehr limitirtes, ganz mittelbares<br />

<strong>und</strong> relatives, nämlich eine parabolische Uebersetzung<br />

in die Formen der Erkenntniß, <strong>als</strong>o ein quadam<br />

prodire tenus seyn, welches stets noch viele Probleme<br />

ungelöst übrig lassen muß. – Hingegen war der<br />

Gr<strong>und</strong>fehler des alten, durch Kant zerstörten Dogmatismus,<br />

in allen seinen Formen, dieser, daß er<br />

schlechthin von der Erkenntniß, d.i. der <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Vorstellung</strong>,<br />

ausgieng, um aus deren Gesetzen das Seiende<br />

überhaupt abzuleiten <strong>und</strong> aufzubauen, wobei er<br />

jene <strong>Welt</strong> der <strong>Vorstellung</strong>, nebst ihren Gesetzen, <strong>als</strong><br />

etwas schlechthin Vorhandenes <strong>und</strong> absolut Reales<br />

nahm; während das ganze Daseyn derselben von<br />

Gr<strong>und</strong> aus relativ <strong>und</strong> ein bloßes Resultat oder Phänomen<br />

des ihr zum Gr<strong>und</strong>e liegenden Wesens an sich<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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