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Arthur Schopenhauer - Die Welt als Wille und Vorstellung

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63308 <strong>Schopenhauer</strong>: <strong>Die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>als</strong> <strong>Wille</strong> <strong>und</strong> <strong>Vorstellung</strong> 233<br />

<strong>und</strong> festhalten, werden wir vergebens erwarten, sie irgend<br />

mittelbar, <strong>als</strong> abgeleitete Erkenntniß wiederzuerhalten.<br />

Sie ist eine Erkenntniß ganz eigener Art, deren<br />

Wahrheit eben deshalb nicht ein Mal eigentlich unter<br />

eine der vier Rubriken gebracht werden kann, in welche<br />

ich in der Abhandlung über den Satz vom Gr<strong>und</strong>,<br />

§ 29 ff., alle Wahrheit getheilt habe, nämlich in logische,<br />

empirische, transcendentale <strong>und</strong> metalogische:<br />

denn sie ist nicht, wie alle jene, die Beziehung einer<br />

abstrakten <strong>Vorstellung</strong> auf eine andere <strong>Vorstellung</strong>,<br />

oder auf die nothwendige Form des intuitiven, oder<br />

des abstrakten Vorstellens; sondern sie ist die Beziehung<br />

eines Urtheils auf das Verhältniß, welches eine<br />

anschauliche <strong>Vorstellung</strong>, der Leib, zu dem hat, was<br />

gar nicht <strong>Vorstellung</strong> ist, sondern ein von dieser toto<br />

genere Verschiedenes: <strong>Wille</strong>. Ich möchte darum diese<br />

Wahrheit vor allen andern auszeichnen <strong>und</strong> sie kat'<br />

exochên philosophische Wahrheit nennen. Den Ausdruck<br />

derselben kann man verschiedentlich wenden,<br />

<strong>und</strong> sagen: mein Leib <strong>und</strong> mein <strong>Wille</strong> sind Eines; –<br />

oder was ich <strong>als</strong> anschauliche <strong>Vorstellung</strong> meinen<br />

Leib nenne, nenne ich, sofern ich desselben auf eine<br />

ganz verschiedene, keiner andern zu vergleichenden<br />

Weise mir bewußt bin, meinen <strong>Wille</strong>n; – oder, mein<br />

Leib ist die Objektivität meines <strong>Wille</strong>ns; – oder, abgesehn<br />

davon, daß mein Leib meine <strong>Vorstellung</strong> ist,<br />

ist er nur noch mein <strong>Wille</strong>; u.s.w.31.<br />

Digitale Bibliothek Band 2: Philosophie

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